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Lineare Regression in Python mit Scitkit-Learn

Die lineare Regressionsanalyse ist ein häufiger Einstieg ins maschinelle Lernen um stetige Werte vorherzusagen (Prediction bzw. Prädiktion). Hinter der Regression steht oftmals die Methode der kleinsten Fehlerquadrate und die hat mehr als eine mathematische Methode zur Lösungsfindung (Gradientenverfahren und Normalengleichung). Alternativ kann auch die Maximum Likelihood-Methode zur Regression verwendet werden. Wir wollen uns in diesem Artikel nicht auf die Mathematik konzentrieren, sondern uns direkt an die Anwendung mit Python Scikit-Learn machen:

Haupt-Lernziele:

  • Einführung in Machine Learning mit Scikit-Learn
  • Lineare Regression mit Scikit-Learn

Neben-Lernziele:

  • Datenvorbereitung (Data Preparation) mit Pandas und Scikit-Learn
  • Datenvisualisierung mit der Matplotlib direkt und indirekt (über Pandas)

Was wir inhaltlich tun:

Der Versuch einer Vorhersage eines Fahrzeugpreises auf Basis einer quantitativ-messbaren Eigenschaft eines Fahrzeuges.


Die Daten als Download

Für dieses Beispiel verwende ich die Datei “Automobil_data.txt” von Kaggle.com. Die Daten lassen sich über folgenden Link downloaden, nur leider wird ein (kostenloser) Account benötigt:
https://www.kaggle.com/toramky/automobile-dataset/downloads/automobile-dataset.zip
Sollte der Download-Link unerwartet mal nicht mehr funktionieren, freue ich mich über einen Hinweis als Kommentar 🙂

Die Entwicklungsumgebung

Ich verwende hier die Python-Distribution Anaconda 3 und als Entwicklungs-Umgebung Spyder (in Anaconda enthalten). Genauso gut funktionieren jedoch auch Jupyter Notebook, Eclipse mit PyDev oder direkt die IPython QT-Console.


Zuerst einmal müssen wir die Daten in unsere Python-Session laden und werden einige Transformationen durchführen müssen. Wir starten zunächst mit dem Importieren von drei Bibliotheken NumPy und Pandas, deren Bedeutung ich nicht weiter erläutern werde, somit voraussetze.

Wir nutzen die Pandas-Bibliothek, um die “Automobile_data.txt” in ein pd.DataFrame zu laden.

Schauen wir uns dann die ersten fünf Zeilen in IPython via dataSet.head().

Hinweis: Der Datensatz hat viele Spalten, so dass diese in der Darstellung mit einem Backslash \ umgebrochen werden.

Gleich noch eine weitere Ausgabe dataSet.info(), die uns etwas über die Beschaffenheit der importierten Daten verrät:

Einige Spalten entsprechen hinsichtlich des Datentypes nicht der Erwartung. Für die Spalten ‘horsepower’ und ‘peak-rpm’ würde ich eine Ganzzahl (Integer) erwarten, für ‘price’ hingegen eine Fließkommazahl (Float), allerdings sind die drei Spalten als Object deklariert. Mit Trick 17 im Data Science, der Anzeige der Minimum- und Maximum-Werte einer zu untersuchenden Datenreihe, kommen wir dem Übeltäter schnell auf die Schliche:

Datenbereinigung

Für eine Regressionsanalyse benötigen wir nummerische Werte (intervall- oder ratioskaliert), diese möchten wir auch durch richtige Datentypen-Deklaration herstellen. Nun wird eine Konvertierung in den gewünschten Datentyp jedoch an den (mit ‘?’ aufgefüllten) Datenlücken scheitern.

Schauen wir uns doch einmal die Datenreihen an, in denen in der Spalte ‘peak-rpm’ Fragezeichen stehen:

Zwei Datenreihen sind vorhanden, bei denen ‘peak-rpm’ mit einem ‘?’ aufgefüllt wurde. Nun könnten wir diese Datenreihen einfach rauslöschen. Oder mit sinnvollen (im Sinne von wahrscheinlichen) Werten auffüllen. Vermutlichen haben beide Einträge – beide sind OHC-Motoren mit 4 Zylindern – eine ähnliche Drehzahl-Angabe wie vergleichbare Motoren. Mit folgendem Quellcode, gruppieren wir die Spalten ‘engine-type’ und ‘num-of-cylinders’ und bilden für diese Klassen den arithmetischen Mittelwert (.mean()) für die ‘peak-rpm’.

Und schauen wir uns das Ergebnis an:

Ein Vier-Zylinder-OHC-Motor hat demnach durchschnittlich einen Drehzahl-Peak von 5155 Umdrehungen pro Minute. Ohne nun (fahrlässigerweise) auf die Verteilung in dieser Klasse zu achten, nehmen wir einfach diesen Schätzwert, um die zwei fehlende Datenpunkte zu ersetzen.

Wir möchten jedoch die Original-Daten erhalten und legen ein neues DataSet (dataSet_c) an, in welches wir die Korrekturen vornehmen:

Nun können wir die fehlenden Peak-RPM-Einträge mit unserem Schätzwert ersetzen:

Was bei einer Drehzahl-Angabe noch funktionieren mag, ist für anderen Spalten bereits etwas schwieriger: Die beiden Spalten ‘price’ und ‘horsepower’ sind ebenfalls vom Typ Object, da sie ‘?’ enthalten. Verzichten wir einfach auf die betroffenen Zeilen:

Datenvisualisierung mit Pandas

Wir wollen uns nicht lange vom eigentlichen Ziel ablenken, dennoch nutzen wir die Visualisierungsfähigkeiten der Pandas-Library (welche die Matplotlib inkludiert), um uns dann die Anzahlen an Einträgen nach Hersteller der Fahrzeuge (Spalte ‘make’) anzeigen zu lassen:

Oder die durchschnittliche PS-Zahl nach Hersteller:

Vorbereitung der Regressionsanalyse

Nun kommen wir endlich zur Regressionsanalyse, die wir mit Scikit-Learn umsetzen möchten. Die Regressionsanalyse können wir nur mit intervall- oder ratioskalierten Datenspalten betreiben, daher beschränken wir uns auf diese. Die “price”-Spalte nehmen wir jedoch heraus und setzen sie als unsere Zielgröße fest.

Interessant ist zudem die Betrachtung vorab, wie die einzelnen nummerischen Attribute untereinander korrelieren. Dafür nehmen wir auch die ‘price’-Spalte wieder in die Betrachtung hinein und hinterlegen auch eine Farbskala mit dem Preis (höhere Preise, hellere Farben).

Die lineare Korrelation ist hier sehr interessant, da wir auch nur eine lineare Regression beabsichtigen.

Wie man in dieser Scatter-Matrix recht gut erkennen kann, scheinen einige Größen-Paare nahezu perfekt zu korrelieren, andere nicht.

Korrelation…

  • …nahezu perfekt linear: highway-mpg vs city-mpg (mpg = Miles per Gallon)
  • … eher nicht gegeben: highway-mpg vs height
  • … nicht linear, dafür aber nicht-linear: highway-mpg vs price

Nun, wir wollen den Preis eines Fahrzeuges vorhersagen, wenn wir eine andere quantitative Größe gegeben haben. Auf den Preis bezogen, erscheint mir die Motorleistung (Horsepower) einigermaßen linear zu korrelieren. Versuchen wir hier die lineare Regression und setzen somit die Spalte ‘horsepower’ als X und ‘price’ als y fest.

Die gängige Konvention ist übrigens, X groß zu schreiben, weil hier auch mehrere x-Dimensionen enthalten sein dürfen (multivariate Regression). y hingegen, ist stets nur eine Zielgröße (eine Dimension).

Die lineare Regression ist ein überwachtes Verfahren des maschinellen Lernens, somit müssen wir unsere Prädiktionsergebnisse mit Test-Daten testen, die nicht für das Training verwendet werden dürfen. Scitkit-Learn (oder kurz: sklearn) bietet hierfür eine Funktion an, die uns das Aufteilen der Daten abnimmt:

Zu beachten ist dabei, dass die Daten vor dem Aufteilen in Trainings- und Testdaten gut zu durchmischen sind. Auch dies übernimmt die train_test_split-Funktion für uns, nur sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Ergebnisse (auf Grund der Zufallsauswahl) nach jedem Durchlauf immer wieder etwas anders aussehen.

Lineare Regression mit Scikit-Learn

Nun kommen wir zur Durchführung der linearen Regression mit Scitkit-Learn, die sich in drei Zeilen trainieren lässt:

Aber Vorsicht! Bevor wir eine Prädiktion durchführen, wollen wir festlegen, wie wir die Güte der Prädiktion bewerten wollen. Die gängigsten Messungen für eine lineare Regression sind der MSE und R².

MSE = \frac{\sum_{i=1}^n (y_i - \hat{y_i})^2}{n}

Ein großer MSE ist schlecht, ein kleiner gut.

R^2 = 1 - \frac{MSE}{Var(y)}= \frac{\frac{1}{n} \cdot \sum_{i=1}^n (y_i - \hat{y_i})^2}{\frac{1}{n} \cdot \sum_{i=1}^n (y_i - \hat{\mu_y})^2}

Ein kleines R² ist schlecht, ein großes R² gut. Ein R² = 1.0 wäre theoretisch perfekt (da der Fehler = 0.00 wäre), jedoch in der Praxis unmöglich, da dieser nur bei absolut perfekter Korrelation auftreten würde. Die Klasse LinearRegression hat eine R²-Messmethode implementiert (score(x, y)).

Die Ausgabe (ein Beispiel!):

Nach jedem Durchlauf ändert sich mit der Datenaufteilung (train_test_split()) das Modell etwas und auch R² schwankt um eine gewisse Bandbreite. Berauschend sind die Ergebnisse dabei nicht, und wenn wir uns die Regressionsgerade einmal ansehen, wird auch klar, warum:

Bei kleineren Leistungsbereichen, etwa bis 100 PS, ist die Preis-Varianz noch annehmbar gering, doch bei höheren Leistungsbereichen ist die Spannweite deutlich größer. (Nachträgliche Anmerkung vom 06.05.2018: relativ betrachtet, bleibt der Fehler über alle Wertebereiche ungefähr gleich [relativer Fehler]. Die absoluten Fehlerwerte haben jedoch bei größeren x-Werten so eine Varianz der möglichen y-Werte, dass keine befriedigenden Prädiktionen zu erwarten sind.)

Egal wie wir eine Gerade in diese Punktwolke legen, wir werden keine befriedigende Fehlergröße erhalten.

Nehmen wir einmal eine andere Spalte für X, bei der wir vor allem eine nicht-lineare Korrelation erkannt haben: “highway-mpg”

Wenn wir dann das Training wiederholen:

Die R²-Werte sind nicht gerade berauschend, und das erklärt sich auch leicht, wenn wir die Trainings- und Testdaten sowie die gelernte Funktionsgerade visualisieren:

Die Gerade lässt sich nicht wirklich gut durch diese Punktwolke legen, da letztere eher eine Kurve als eine Gerade bildet. Im Grunde könnte eine Gerade noch einigermaßen gut in den Bereich von 22 bis 43 mpg passen und vermutlich annehmbare Ergebnisse liefern. Die Wertebereiche darunter und darüber jedoch verzerren zu sehr und sorgen zudem dafür, dass die Gerade auch innerhalb des mittleren Bereiches zu weit nach oben verschoben ist (ggf. könnte hier eine Ridge-/Lasso-Regression helfen).

Richtig gute Vorhersagen über nicht-lineare Verhältnisse können jedoch nur mit einer nicht-linearen Regression erreicht werden.

Nicht-lineare Regression mit Scikit-Learn

Nicht-lineare Regressionsanalysen erlauben es uns, nicht-lineare korrelierende Werte-Paare als Funktion zu erlernen. Im folgenden Scatter-Plot sehen wir zum einen die gewohnte lineare Regressionsgerade (y = a * x + b) in rot, eine polinominale Regressionskurve dritten Grades (y = a * x³ + b * x² + c * x + d) in violet sowie einen Entscheidungsweg einer Entscheidungsbaum-Regression in gelb.

Nicht-lineare Regressionsanalysen passen sich dem Verlauf der Punktwolke sehr viel besser an und können somit in der Regel auch sehr gute Vorhersageergebnisse liefern. Ich ziehe hier nun jedoch einen Gedankenstrich, liefere aber den Quellcode für die lineare Regression als auch für die beiden nicht-linearen Regressionen mit:

Python Script Regression via Scikit-Learn

Weitere Anmerkungen

  • Bibliotheken wie Scitkit-Learn erlauben es, machinelle Lernverfahren schnell und unkompliziert anwenden zu können. Allerdings sollte man auch verstehen, wei diese Verfahren im Hintergrund mathematisch arbeiten. Diese Bibliotheken befreien uns also nicht gänzlich von der grauen Theorie.
  • Statt der “reinen” lineare Regression (LinearRegression()) können auch eine Ridge-Regression (Ridge()), Lasso-Regression (Lasso()) oder eine Kombination aus beiden als sogenannte ElasticNet-Regression (ElasticNet()). Bei diesen kann über Parametern gesteuert werden, wie stark Ausreißer in den Daten berücksichtigt werden sollen.
  • Vor einer Regression sollten die Werte skaliert werden, idealerweise durch Standardisierung der Werte (sklearn.preprocessing.StandardScaler()) oder durch Normierung (sklearn.preprocessing.Normalizer()).
  • Wir haben hier nur zwei-dimensional betrachtet. In der Praxis ist das jedoch selten ausreichend, auch der Fahrzeug-Preis ist weder von der Motor-Leistung, noch von dem Kraftstoffverbrauch alleine abhängig – Es nehmen viele Größen auf den Preis Einfluss, somit benötigen wir multivariate Regressionsanalysen.

Entscheidungsbaum-Algorithmus ID3

Dieser Artikel ist Teil 2 von 4 der Artikelserie Maschinelles Lernen mit Entscheidungsbaumverfahren.

Entscheidungsbäume sind den Ingenieuren bestens bekannt, um Produkte hierarchisch zu zerlegen und um Verfahrensanweisungen zu erstellen. Die Data Scientists möchten ebenfalls Verfahrensanweisungen erstellen, jedoch automatisiert aus den Daten heraus. Auf diese Weise angewendet, sind Entscheidungsbäume eine Form des maschinellen Lernens: Die Maschine soll selbst einen Weg finden, um ein Objekt einer Klasse zuzuordnen.

Der ID3-Algorithmus

Den ID3-Algorithmus zu verstehen lohnt sich, denn er ist die Grundlage für viele weitere, auf ihn aufbauende Algorithmen. Er ist mit seiner iterativen und rekursiven Vorgehensweise auch recht leicht zu verstehen, er darf nur wiederum nicht in seiner Wirkung unterschätzt werden. Die Vorgehensweise kann in drei wesentlichen Schritten zerlegt werden, wobei der erste Schritt die eigentliche Wirkung (mit allen Vor- und Nachteilen) entfaltet:

  1. Schritt: Auswählen des Attributes mit dem höchsten Informationsgewinn
    Betrachte alle Attribute (Merkmale) des Datensatzes und bestimme, welches Attribut die Daten am besten klassifiziert.
  2. Schritt: Anlegen eines Knotenpunktes mit dem Attribut
    Sollten die Ergebnisse unter diesem Knoten eindeutig sein (1 unique value), speichere es in diesem Knotenpunkt und springe zurück.
  3. Schritt: Rekursive Fortführung dieses Prozesses
    Andernfalls zerlege die Daten jedem Attribut entsprechend in n Untermengens (subsets), und wiederhole diese Schritte für jede der Teilmengen.

Der Informationsgewinn (Information Gain) – und wie man ihn berechnet


Der Informationsgewinn eines Attributes (A) im Sinne des ID3-Algorithmus ist die Differenz aus der Entropie (E(S)) (siehe Teil 1 der Artikelserie: Entropie, ein Maß für die Unreinheit in Daten) des gesamten Datensatzes (S) und der Summe aus den gewichteten Entropien des Attributes für jeden einzelnen Wert (Value i), der im Attribut vorkommt:
IG(S, A) = E(S) - \sum_{i=1}^n \frac{\bigl|S_i\bigl|}{\bigl|S\bigl|} \cdot E(S_i)

Wie die Berechnung des Informationsgewinnes funktioniert, wird Teil 3 dieser Artikel-Reihe (erscheint in Kürze) zeigen.

Die Vorzüge des ID3-Algorithmus – und die Nachteile

Der Algorithmus ist die Grundlage für viele weitere Algorithmen. In seiner Einfachheit bringt er gewisse Vorteile – die ihn vermutlich zum verbreitesten Entscheidungsbaum-Algorithmus machen – mit sich, aber hat auch eine Reihe von Nachteilen, die bedacht werden sollten.

Vorteile Nachteile
  • leicht verständlich und somit schnell implementiert
  • stellt eine gute Basis für Random Forests dar
  • alle Attribute spielen eine Rolle, der Baum wird aber tendenziell klein, da der Informationsgewinn die Reihenfolge vorgibt
  • funktioniert (mit Anpassungen) auch für Mehrfachklassifikation
  • aus der Reihenfolge durch den Informationsgewinn entsteht nicht unbedingt der beste bzw. kleinste Baum unter allen Möglichkeiten. Es ist ein Greedy-Algorithmus und somit “kurzsichtig”
  • die Suche nach Entscheidungsregeln ist daher auch nicht vollständig/umfassend
  • da der Baum via ID3 solange weiterwachsen soll, bis die Daten so eindeutig wie möglich erklärt sind, wird Overfitting geradezu provoziert

Overfitting (Überanpassung) beachten und vermeiden

Aus Daten heraus generierte Entscheidungsbäume neigen zur Überanpassung. Das bedeutet, dass sich die Bäume den Trainingsdaten soweit anpassen können, dass sie auf diese perfekt passen, jedoch keine oder nur noch einen unzureichende generalisierende Beschreibung mehr haben. Neue Daten, die eine höhere Vielfältigkeit als die Trainingsdaten haben können, werden dann nicht mehr unter einer angemessenen Fehlerquote korrekt klassifiziert.

Vorsicht vor Key-Spalten!

Einige Attribute erzwingen eine Überanpassung regelrecht: Wenn beispielsweise ein Attribut wie „Kunden-ID“ (eindeutige Nummer pro Kunde) einbezogen wird, haben wir – bezogen auf das Klassifikationsergebnis – für jeden einzelnen Wert in dem Attribut eine Entropie von 0 zu erwarten, denn jeder ID beschreibt einen eindeutigen Fall (Kunde, Kundengruppe etc.). Daraus folgt, dass der Informationsgewinn für dieses Attribut maximal wird. Hier würde der Baum eine enorme Breite erhalten, die nicht hilfreich wäre, denn jeder Wert (IDs) bekäme einen einzelnen Ast im Baum, der zu einem eindeutigen Ergebnis führt. Auf neue Daten (neue Kundennummern) ist der Baum nicht anwendbar, denn er stellt keine generalisierende Beschreibung mehr dar, sondern ist nur noch ein Abbild der Trainingsdaten.

Prunning – Den Baum nachträglich kürzen

Besonders große Bäume sind keine guten Bäume und ein Zeichen für Überanpassung. Eine Möglichkeit zur Verkleinerung ist das erneute Durchrechnen der Informationsgewinne und das kürzen von Verzweigungen (Verallgemeinerung), sollte der Informationsgewinn zu gering sein. Oftmals wird hierfür nicht die Entropie oder der Gini-Koeffizient, sondern der Klassifikationsfehler als Maß für die Unreinheit verwendet.

Random Forests als Overfitting-Allheilmittel

Bei Random Forests (eine Form des Ensemble Learning) handelt es sich um eine Gemeinschaftsentscheidung der Klassenzugehörigkeit über mehrere Entscheidungsbäume. Diese Art des “demokratischen” Machine Learnings wird auch Ensemble Learning genannt. Werden mehrere Entscheidungsbäume unterschiedlicher Strukturierung zur gemeinsamen Klassifikation verwendet, wird die Wirkung des Overfittings einzelner Bäume in der Regel reduziert.

Interview – Using Decision Science to forecast customer behaviour

Interview with Dr. Eva-Marie Müller-Stüler from KPMG about how to use Decision Science to forecast customer behaviour

Dr. Eva-Marie Müller-Stüler is Chief Data Scientist and Associate Director in Decision Science at KPMG LLP in London. She graduated as a mathematician at the Technical University of Munich with a year abroad in Tokyo, and completed her Doctorate at the Philipp University in Marburg.

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Read this article in German:
“Interview – Mit Data Science Kundenverhalten vorhersagen “

Data Science Blog: Ms Dr. Müller-Stüler, which path led you to the top of Analytics for KPMG?

I always enjoyed analytical questions, and have a great interest in people and finance. For me, understanding how people work and make decisions is incredibly exciting. In my Master’s and my PhD theses I had to analyse large amounts of data and had to program various algorithms. Now, combining a solid mathematical education with specific industry and business knowledge enables me to understand my clients’ businesses and to develop methods that disrupt the market and uncover new business strategies.

Data Science Blog: What kind of analytical solutions do you offer your clients? What benefits do you generate for them?

Our team focuses on Behaviour and Customer Science under a mantra and mission: “We understand human behaviour and we change it”. We look at all the data artefacts a person (for example, the customer or the employee) leaves behind and try to solve the question of how to change their behaviour or to predict future behaviour. With advanced analytics and data science we develop “always-on” forecasting models, which enable our clients to act in advance. This could be forecasting customer demand at a particular location, how it can be improved or influenced in the desired direction, or which kind of promotions work best for which customer. Also the challenge of predicting where, and with what product mix, a new store should be opened can be solved much more accurately with Predictive Analytics than by conventional methods.


Data Science Blog: What prerequisites must be fulfilled to ensure that predictive analyses work adequately for customer behaviour?

The data must, of course, have a certain quality and history to recognize trends and cycles. Often, however, one can also create an advantage by using additional new data sources. Experience and creativity are enormously important to understand what is possible and how to improve the quality of our work, or whether something only increases the noise.

Data Science Blog: What external data sources do you need to integrate? How do you handle unstructured data?

As far as external data sources are concerned, we are very spoiled here in England. We use about 10,000 different signals on average, and which vary depending on the question. These might include signals that show the composition of the population, local traffic information, the proximity of sights, hospitals, schools, crime rates and many more. The influence of each signal is also different for each problem. So, a high number of pick pocketing incidences can be a positive sign of the vibrancy of an area, and that people carry a lot of cash on average. For a fast food retailer with a presence in the city centre, for example, this could have a positive influence on a decision to invest in a new outlet in the area, in another area the opposite.

Data Science Blog: What possibilities does data science provide for forensics or fraud detection?

Every customer is surrounded by thousands of data signals and produces and transmits more by through his behaviour. This enables us to get a pretty good picture about the person online. As every kind of person also has a certain behavioural pattern (and this also applies to fraudsters) it is possible to recognise or predict these patterns in time.

Data Science Blog: What tools do you use in your work? When do you rely on proprietary software or on open source?

This depends on what stage we are in the process and the goal defined. We differentiate our team into different groups: Our Data Wranglers (who are responsible for extracting, generating and processing the data) work with other tools than our Data Modellers. Basically our tool kit covers the entire range of SQL Server, R, Python, but sometimes also Matlab or SAS. More and more, we are working with cloud-based solutions. Data visualization and dashboards in Qlik, Tableau or Alteryx are usually passed on to other teams.

Data Science Blog: What does your working day as a data scientist look like from after the morning café until the end of the evening?

My role is perhaps best described as the player’s coach. At the beginning of a project, it is primarily about working with the client to understand and develop the project. New ideas and methods have to be developed. During a project, I manage the teams and knowledge transfer; the review and the questioning of the models are my main tasks. In the end I do the final sign-off of the project. Since I often run several projects at different stages at the same time, it is guaranteed never boring.

Data Science Blog: Are good Data Scientists of your experience more likely to be consultant types or introvert nerds?

That depends upon what one is focused. A Data Visualizer or Data Artist reduces the information and visualise it in a great and understandable way. This requires creativity, a good understanding of business and safe handling of the tools.

The Data Analyst is more concerned with the “Slicing and Dicing” of data. The aim is to analyse the past and to recognize relationships. It is important to have good mathematical and statistical abilities in addition to the financial knowledge.

The Data Scientist is the most mathematical type. His job is to recognize deeper connections in the data and to make predictions. This involves the development of complicated models or Machine Learning Algorithms. Without a good mathematical education and programming skills it is unfortunately not possible to understand the risk of potential errors in full depth. The danger of drawing wrong conclusions or interpreting correlations counterfactually is very great. A simple example of this is that, in summer, when the weather is beautiful, more people eat ice cream and go swimming. Therefore, there is a strong correlation between eating ice and the number of drowned people, although eating ice cream does not lead to drowning. The influencing variable is the temperature. To minimise the risk for wrong conclusions I think it is important have worked and studied mathematics, data science, machine learning and statistics in depth – this usually means a PhD in science related subject.

Beyond that, business and industry knowledge is also important for a Data Scientist. His solutions must be relevant to the client and solve their problems or improve their processes. The best AI machine does not give any bank a competitive advantage if it predicts the sale of ice cream based on the weather. This may be 100% correct, but has no relevance for the client.

It is quite similar to other areas (e.g., medicine) too. There are many different areas, but for serious problems it is best to ask a specialist so that you do not draw wrong conclusions.

Data Science Blog: For all students who have soon finished their bachelor’s degree in computer science, mathematics, or economics, what would they advise these young ladies how to become good Data Scientists?

Never stop learning! The market is currently developing incredibly fast and has so many great areas to focus on. You should dive into it with passion, enthusiasm and creativity and have fun with the recognition of patterns and relationships. If you also surround yourself with interesting and inspiring people from whom you can learn more, I predict that you’ll do well.

This interview is also available in German: https://data-science-blog.com/de/blog/2016/11/10/interview-mit-advanced-analytics-kundenverhalten-verstehen/