All about Big Data Storage and Analytics

Process Mining – Der Trend für 2018

Etwa seit dem Jahr 2010 erlebt Process Mining einerseits als Technologie und Methode einen Boom, andererseits fristet Process Mining noch ein gewisses Nischendasein. Wie wird sich dieser Trend 2018 und 2019 entwickeln?

Was ist Process Mining?

Process Mining (siehe auch: Artikel über Process Mining) ist ein Verfahren der Datenanalyse mit dem Ziel der Visualisierung und Analyse von Prozessflüssen. Es ist ein Data Mining im Sinne der Gewinnung von Informationen aus Daten heraus, nicht jedoch Data Mining im Sinne des unüberwachten maschinellen Lernens. Konkret formuliert, ist Process Mining eine Methode, um Prozess datenbasiert zur Rekonstruieren und zu analysieren. Im Mittelpunkt stehen dabei Zeitstempel (TimeStamps), die auf eine Aktivität (Event) in einem IT-System hinweisen und sich über Vorgangnummern (CaseID) verknüpfen lassen.

Process Mining als Analyseverfahren ist zweiteilig: Als erstes muss über eine Programmiersprache (i.d.R. PL/SQL oder T-SQL, seltener auch R oder Python) ein Skript entwickelt werden, dass auf die Daten eines IT-Systems (meistens Datenbank-Tabellen eines ERP-Systems, manchmal auch LogFiles z. B. von Webservern) zugreift und die darin enthaltenden (und oftmals verteilten) Datenspuren in ein Protokoll (ein sogenanntes EventLog) überführt.

Ist das EventLog erstellt, wird diese in ein Process Mining Tool geladen, dass das EventLog visuell als Flow-Chart darstellt, Filter- und Analysemöglichkeiten anbietet. Auch Alertings, Dashboards mit Diagrammen oder Implementierungen von Machine Learning Algorithmen (z. B. zur Fraud-Detection) können zum Funktionsumfang dieser Tools gehören. Die angebotenen Tools unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter teilweise erheblich.

Welche Branchen setzen bislang auf Process Mining?

Diese Analysemethodik hat sicherlich bereits in allen Branchen ihren Einzug gefunden, jedoch arbeiten gegenwärtig insbesondere größere Industrieunternehmen, Energieversorger, Handelsunternehmen und Finanzdienstleister mit Process Mining. Process Mining hat sich bisher nur bei einigen wenigen Mittelständlern etabliert, andere denken noch über die Einführung nach oder haben noch nie etwas von Process Mining gehört.

Auch Beratungsunternehmen (Prozess-Consulting) und Wirtschaftsprüfungen (Audit) setzen Process Mining seit Jahren ein und bieten es direkt oder indirekt als Leistung für ihre Kunden an.

Welche IT-Systeme und Prozesse werden analysiert?

Und auch hier gilt: Alle möglichen operativen Prozesse werden analysiert, beispielsweise der Gewährleistungsabwicklung (Handel/Hersteller), Kreditgenehmigung (Banken) oder der Vertragsänderungen (Kundenübergabe zwischen Energie- oder Telekommunikationsanbietern). Entsprechend werden alle IT-Systeme analysiert, u. a. ERP-, CRM-, PLM-, DMS- und ITS-Systeme.

Allen voran werden Procure-to-Pay- und Order-to-Cash-Prozesse analysiert, die für viele Unternehmen typische Einstiegspunkte in Process Mining darstellen, auch weil einige Anbieter von Process Mining Tools die nötigen Skripte (ggf. als automatisierte Connectoren) der EventLog-Generierung aus gängigen ERP-Systemen für diese Prozesse bereits mitliefern.

Welche Erfolge wurden mit Process Mining bereits erreicht?

Die Erfolge von Process Mining sind in erster Linie mit der gewonnenen Prozesstransparenz zu verbinden. Process Mining ist eine starke Analysemethode, um Potenziale der Durchlaufzeiten-Optimierung aufzudecken. So lassen sich recht gut unnötige Wartezeiten und störende Prozesschleifen erkennen. Ebenfalls eignet sich Process Mining wunderbar für die datengetriebene Prozessanalyse mit Blick auf den Compliance-Check bis hin zur Fraud-Detection.

Process Mining ist als Methode demnach sehr erfolgreich darin, die Prozessqualität zu erhöhen. Das ist natürlich an einen gewissen Personaleinsatz gebunden und funktioniert nicht ohne Schulungen, bedingt jedoch i.d.R. weniger eingebundene Mitarbeiter als bei klassischen Methoden der Ist-Prozessanalyse.

Ferner sollten einige positive Nebeneffekte Erwähnung finden. Durch den Einsatz von Process Mining, gerade wenn dieser erst nach einigen Herausforderungen zum Erfolg wurde, konnte häufig beobachtet werden, dass involvierte Mitarbeiter ein höheres Prozessbewustsein entwickelt haben, was sich auch indirekt bemerkbar machte (z. B. dadurch, dass Soll-Prozessdokumentationen realitätsnäher gestaltet wurden). Ein großer Nebeneffekt ist ganz häufig eine verbesserte Datenqualität und das Bewusstsein der Mitarbeiter über Datenquellen, deren Inhalte und Wissenspotenziale.

Wo haperte es bisher?

Ins Stottern kam Process Mining bisher insbesondere an der häufig mangelhaften Datenverfügbarkeit und Datenqualität in vielen IT-Systemen, insbesondere bei mittelständischen Unternehmen. Auch die Eigenständigkeit der Process Mining Tools (Integration in die BI, Anbindung an die IT, Lizenzkosten) und das fehlen von geschulten Mitarbeiter-Kapazitäten für die Analyse sorgen bei einigen Unternehmen für Frustration und Zweifel am langfristigen Erfolg.

Als Methode schwächelt Process Mining bei der Aufdeckung von Möglichkeiten der Reduzierung von Prozesskosten. Es mag hier einige gute Beispiele für die Prozesskostenreduzierung geben, jedoch haben insbesondere Mittelständische Unternehmen Schwierigkeiten darin, mit Process Mining direkt Kosten zu senken. Dieser Aspekt lässt insbesondere kostenfokussierte Unternehmer an Process Mining zweifeln, insbesondere wenn die Durchführung der Analyse mit hohen Lizenz- und Berater-Kosten verbunden ist.

Was wird sich an Process Mining ändern müssen?

Bisher wurde Process Mining recht losgelöst von anderen Themen des Prozessmanagements betrachtet, woran die Tool-Anbieter nicht ganz unschuldig sind. Process Mining wird sich zukünftig mehr von der Stabstelle mit Initiativ-Engagement hin zur Integration in den Fachbereichen entwickeln und Teil des täglichen Workflows werden. Auch Tool-seitig werden aktuelle Anbieter für Process Mining Software einem verstärkten Wettbewerb stellen müssen. Process Mining wird toolseitig enger Teil der Unternehmens-BI und somit ein Teil einer gesamtheitlichen Business Intelligence werden.

Um sich von etablierten BI-Anbietern abzusetzen, implementieren und bewerben einige Anbieter für Process Mining Software bereits Machine Learning oder Deep Learning Algorithmen, die selbstständig Prozessmuster auf Anomalien hin untersuchen, die ein Mensch (vermutlich) nicht erkennen würde. Process Mining mit KI wird zu Process Analytics, und somit ein Trend für die Jahre 2018 und 2019.

Für wen wird Process Mining 2018 interessant?

Während größere Industrieunternehmen, Großhändler, Banken und Versicherungen längst über Process Mining Piloten hinaus und zum produktiven Einsatz übergegangen sind (jedoch von einer optimalen Nutzung auch heute noch lange entfernt sind!), wird Process Mining zunehmend auch für mittelständische Unternehmen interessant – und das für alle geschäftskritischen Prozesse.

Während Process Mining mit ERP-Daten bereits recht verbreitet ist, wurden andere IT-Systeme bisher seltener analysiert. Mit der höheren Datenverfügbarkeit, die dank Industrie 4.0 und mit ihr verbundene Konzepte wie M2M, CPS und IoT, ganz neue Dimensionen erlangt, wird Process Mining auch Teil der Smart Factory und somit der verstärkte Einsatz in der Produktion und Logistik absehbar.

Lesetipp: Process Mining 2018 – If you can’t measure it, you can’t improve it: Process Mining bleibt auch im neuen Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit ein bestimmendes Thema in der Datenanalytik. Sechs Experten teilen ihre Einschätzungen zur weiteren Entwicklung 2018 und zeigen auf, warum das Thema von so hoher Relevanz ist. (www.internet-of-things.de – 10. Januar 2018)

Data Science Modeling and Featurization

Overview

Data modeling is an essential part of the data science pipeline. This, combined with the fact that it is a very rewarding process, makes it the one that often receives the most attention among data science learners. However, things are not as simple as they may seem, since there is much more to it than applying a function from a particular class of a package and applying it on the data available.

A big part of data science modeling involves evaluating a model, for example, making sure that it is robust and therefore reliable. Also, data science modeling is closely linked to creating an information rich feature set. Moreover, it entails a variety of other processes that ensure that the data at hand is harnessed as much as possible.

What Is a Robust Data Model?

When it comes to robust models, worthy of making it to production, these need to tick several boxes. First of all, they need to have a good performance, based on various metrics. Oftentimes a single metric can be misleading, as how well a model performs has many aspects, especially for classification problems.

In addition, a robust model has good generalization. This means that the model performs well for various datasets, not just the one it has been trained on.

Sensitivity analysis is another aspect of a data science modeling, something essential for thoroughly testing a model to ensure it is robust enough. Sensitivity is a condition whereby a model’s output is bound to change significantly if the inputs change even slightly. This is quite undesirable and needs to be checked since a robust model ought to be stable.

Finally, interpretability is an important aspect too, though it’s not always possible. This has to do with how easy it is to interpret a model’s results. Many modern models, however, are more like black boxes, making it particularly difficult to interpret them. Nevertheless, it is often preferable to opt for an interpretable model, especially if we need to defend its outputs to others.

How Is Featurization Accomplished?

In order for a model to maximize its potential, it needs an information rich set of features. The latter can be created in various ways. Whatever the case, cleaning up the data is a prerequisite. This involves removing or correcting problematic data points, filling in missing values wherever possible, and in some cases removing noisy variables.

Before you can use variables in a model, you need to perform normalization on them. This is usually accomplished through a linear transformation ensuring that the variable’s values are around a certain range. Oftentimes, normalization is sufficient for turning your variables into features, once they are cleaned.

Binning is another process that can aid in featurization. This entails creating nominal (discreet) variables, which can in turn be broken down into binary features, to be used in a data model.

Finally, some dimensionality reduction method (e.g. PCA) can be instrumental in shaping up your feature-set. This has to do with creating linear combinations of features, aka meta-features, which express the same information in fewer dimensions.

Some Useful Considerations

Beyond these basic attributes of data science modeling there several more that every data scientist has in mind in order to create something of value from the available data. Things like in-depth testing using sensitivity analysis, specialized sampling, and various aspects of model performance (as well as tweaking the model to optimize for a particular performance metric) are parts of data science modeling that require meticulous study and ample practice. After all, even though this part of data science is fairly easy to pick up, it takes a while to master, while performing well in it is something that every organization can benefit from.

Resources

To delve more into all this, there are various relevant resources you can leverage, helping you in not just the methodologies involved but also in the mindset behind them. Here are two of the most useful ones.

  1. Data Science Modeling Tutorial on the Safari platform
  2. Data Science Mindset, Methodologies and Misconceptions book (Technics Publications)

Ensemble Learning

Stellen Sie sich vor, Sie haben die Frage Ihres Lebens vor sich. Die korrekte Beantwortung dieser Frage wird Ihr Leben positiv beeinflussen, andernfalls negativ. Aber Sie haben Glück: Sie dürfen einen Experten, den Sie auswählen dürfen, um Rat fragen oder Sie dürfen eine annonyme Gruppe, sagen wir 1.000 Personen, um Rat fragen. Welchen Rat würden Sie sich einholen? Die einzelne Experten-Meinung oder die aggriegierte Antwort einer ganzen Gruppe von Menschen?
Oder wie wäre es mit einer Gruppe von Experten?

Ensemble Learning

Beim Einsatz eines maschinellen Lernalgorithmus auf ein bestimmtes Problem kann durchaus eine angemessene Präzision (Accuracy, eine Quote an Prädiktionsergebnissen, die als korrekt einzustufen sind) erzielt werden, doch oftmals reicht die Verlässlichkeit eines einzelnen Algorithmus nicht aus. Algorithmen können mit unterschiedlichen Parametern verwendet werden, die sich bei bestimmten Daten-Situationen verschieden auswirken. Bestimmte Algorithmen neigen zur Unteranpassung (Underfitting), andere zur Überanpassung (Overfitting).

Soll Machine Learning für den produktiven Einsatz mit bestmöglicher Zuverlässigkeit entwickelt und eingesetzt werden, kommt sinnvollerweise Ensemble Learning zum Einsatz. Beim Ensemble Learning wird ein Ensemble (Kollektiv von Prädiktoren) gebildet um ein Ensemble Average (Kollektivmittelwert) zu bilden. Sollte also beispielsweise einige Klassifizierer bei bestimmten Daten-Eingaben in ihren Ergebnissen ausreißen, steuern andere Klassifizierer dagegen. Ensemble Learning kommt somit in der Hoffnung zum Einsatz, dass eine Gruppe von Algorithmen ein besseres Ergebnis im Mittel erzeugen als es ein einzelner Algorithmus könnte.

Ich spreche nachfolgend bevorzugt von Klassifizierern, jedoch kommt Ensemble Learning auch bei der Regression zum Einsatz.

Voting Classifiers (bzw. Voting Regressors)

Eine häufige Form – und i.d.R. auch als erstes Beispiel eines Ensemble Learners – ist das Prinzip der Voting Classifiers. Das Prinzip der Voting Classifiers ist eine äußerst leicht nachvollziehbare Idee des Ensemble Learnings und daher vermutlich auch eine der bekanntesten Form der Kollektivmittelwert-Bildung. Gleich vorweg: Ja, es gibt auch Voting Regressors, jedoch ist dies ein Konzept, das nicht ganz ohne umfassendere Aggregation auf oberster Ebene auskommen wird, daher wäre für die Zwecke der akkurateren Regression eher das Stacking (siehe unten) sinnvoll.

Eine häufige Frage im Data Science ist, welcher Klassifizierer für bestimmte Zwecke die besseren sind: Entscheidungsbäume, Support-Vector-Machines, k-nächste-Nachbarn oder logistische Regressionen?

Warum nicht einfach alle nutzen? In der Tat wird genau das nicht selten praktiziert. Das Ziel dieser Form des Ensemble Learnings ist leicht zu erkennen: Die unterschiedlichen Schwächen aller Algorithmen sollen sich – so die Hoffnung – gegenseitig aufheben. Alle Algorithmen (dabei können auch mehrere gleiche Algorithmen mit jedoch jeweils unterschiedlichen Paramtern gemeint sein, z. B. mehrere knN-Klassifizierer mit unterschiedlichen k-Werten und Dimensionsgewichtungen) werden auf dasselbe Problem hin trainiert.

Stacking

Bei der Prädiktion werden entweder alle Klassifizierer gleich behandelt oder unterschiedlich gewichtet (wobei größere Unterschiede der Gewichtungen unüblich, und vermutlich auch nicht sinnvoll, sind). Entsprechend einer Ensemble-Regel werden die Ergebnisse aller Klassifizierer aggregiert, bei Klassifikation durch eine Mehrheitsentscheidung, bei Regression meistens durch Durchschnittsbildung oder (beim Stacking) durch einen weiteren Regressor.

Abgesehen davon, dass wir mit dem Ensemble-Klassifizierer bzw. Regressoren vermutlich bessere Ergebnisse haben werden, haben wir nun auch eine weitere Information hinzubekommen: Eine Entropie über die Wahrscheinlichkeit. Bestenfalls haben alle Klassifizierer die gleiche Vorhersage berechnet, schlechtestensfalls haben wir ein Unentschieden. So können wir Vorhersagen in ihrer Aussagekraft bewerten. Analog kann bei Regressionen die Varianz der Ergebnisse herangezogen werden, um das Ergebnis in seiner Aussagekraft zu bewerten.

Betrachtung im Kontext von: Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied

Oft heißt es, dass Ensemble Learning zwar bessere Ergebnisse hervorbringt, als der schwächste Klassifizier in der Gruppe, aber auch schlechtere als der beste Klassifizierer. Ist Ensemble Learning also nur ein Akt der Ratlosigkeit, welcher Klassifizierer eigentlich der bessere wäre?

Ja und nein. Ensemble Learning wird tatsächlich in der Praxis dazu verwendet, einzelne Schwächen abzufangen und auch Ausreißer-Verhalten auf bisher andersartiger Daten abzuschwächen. Es ist ferner jedoch so, dass Ensemble Learner mit vielen Klassifizieren sogar bessere Vorhersagen liefern kann, als der beste Klassifizierer im Programm.

Das liegt an dem Gesetz der großen Zahlen, dass anhand eines Beispiels verdeutlicht werden kann: Bei einem (ausbalanzierten) Münzwurf liegt die Wahrscheinlichkeit bei genau 50,00% dafür, Kopf oder Zahl zu erhalten. Werfe ich die Münze beispielsweise zehn Mal, erhalte ich aber vielleicht drei Mal Kopf und sieben mal Zahl. Werfe ich sie 100 Mal, erhalte ich vielleicht 61 Mal Kopf und 39 Mal Zahl. Selbst nur 20 Mal die Zahl zu erhalten, wäre bei nur 100 Würfen gar nicht weit weg von unwahrscheinlich. Würde ich die Münze jedoch 10.000 Male werfen, würde ich den 50% schon sehr annähern, bei 10 Millionen Würfen wird sich die Verteilung ganz sicher als Gleichverteilung mit 50,0x% für Kopf oder Zahl einpendeln.

Nun stellt man sich (etwas überspitzt, da analog zu den Wünzwürfen) nun einen Ensemble Learner mit einer Gruppe von 10.000 Klassifiziern vor. Und angenommen, jeder einzelne Klassifizierer ist enorm schwach, denn eine richtige Vorhersage trifft nur mit einer Präzision von 51% zu (also kaum mehr als Glücksspiel), dann würde jedoch die Mehrheit der 10.000 Klassifizierer (nämlich 51%) richtig liegen und die Mehrheitsentscheidung in den absolut überwiegenden Fällen die korrekte Vorhersage treffen.

Was hingehen in diesem Kontext zutrifft: Prädiktionen via Ensemble Learning sind zwangsläufig langsam. Durch Parallelisierung der Klassifikation kann natürlich viel Zeit eingespart werden, dann ist das Ensemble Learning jedoch mindestens immer noch so langsam, wie der langsamste Klassifizierer.

Bagging

Ein Argument gegen den Einsatz von gänzlich verschiedenen Algortihmen ist, dass ein solcher Ensemble Learner nur schwer zu verstehen und einzuschätzen ist (übrigens ein generelles Problem im maschinellen Lernen). Bereits ein einzelner Algorithmus (z. B. Support Vector Machine) kann nach jedem Training alleine auf Basis der jeweils ausgewählten Daten (zum Training und zum Testen) recht unterschiedlich in seiner Vorhersage ausfallen.

Bagging (kurze Form von Bootstrap Aggregation) ist ein Ensemble Learning Prinzip, bei dem grundsätzlich der gleiche Algorithmus parallel mit unterschiedlichen Aufteilungen der Daten trainiert (und natürlich getestet) wird. Die Aufteilung der Daten kann dabei komplett (der vollständige Datensatz wird verteilt und verwendet) oder auch nur über Stichproben erfolgen (dann gibt es mehrfach verwendete Datenpunkte, aber auch solche, die überhaupt nicht verwendet werden). Das Ziel ist dabei insbesondere, im Endergebnis Unter- und Überanpassung zu vermeiden. Gibt es viele Dichte-Cluster und Ausreißer in den Daten, wird nicht jeder Klassifizierer sich diesen angepasst haben können. Jede Instanz der Klassifizierer erhält weitgehend unterschiedliche Daten mit eigenen Ausreißern und Dichte-Clustern, dabei darf es durchaus Überschneidungen bei der Datenaufteilung geben.

Pasting

Pasting ist fast genau wie Bagging, nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass sich die Datenaufteilung nicht überschneiden darf. Wird ein Datenpunkt durch Zufallsauswahl einem Klassifizierer zugewiesen, wird er nicht mehr für einen anderen Klassifizierer verwendet. Über die Trainingsdaten des einen Klassifizierers verfügt demnach kein anderer Klassifizierer. Die Klassifizierer sind somit völlig unabhängig voneinander trainiert, was manchmal explizit gewollt sein kann. Pasting setzt natürlich voraus, dass genug Daten vorhanden sind. Diese Voraussetzung ist gleichermaßen auch eine Antwort auf viele Probleme: Wie können große Datenmengen schnell verarbeitet werden? Durch die Aufteilung ohne Überschneidung auf parallele Knoten.

Random Forest

Random Forests sollten an dieser Stelle im Text eigentlich nicht stehen, denn sie sind ein Beispiel des parallelen Ensembles bzw. des Voting Classifiers mit Entscheidungsbäumen (Decision Trees). Random Forests möchte ich an dieser Stelle dennoch ansprechen, denn sie sind eine äußerst gängige Anwendung des Baggings oder (seltener) auch des Pastings für Entscheidungsbaumverfahren. Die Datenmenge wird durch Zufall aufgeteilt und aus jeder Aufteilung heraus wird ein Entscheidungsbaum erstellt. Eine Mehrheitsentscheidung der Klassifikationen aller Bäume ist das Ensemble Learning des Random Forests.

Random Forest ist ein Verfahren der Klassifikation oder Regression, das bereits so üblich ist, dass es mittlerweile längst in (fast) allen Machine Learning Bibliotheken implemeniert ist und – dank dieser Implementierung – in der Anwendung nicht komplizierter, als ein einzelner Entscheidungsbaum.

Stacking

Stacking ist eine Erweiterung des Voting Classifiers oder Voting Regressors um eine höhere Ebene (Blending-Level), die die beste Aggregation der Einzel-Ergebnisse erlernt. An der Spitze steht beim Stacking (mindestens) ein weiterer Klassifikator oder Regressor

Stacking ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Ergebnisse der einzelnen Algorithmen sehr unterschiedlich ausfallen können, was bei der Regression – da stetige Werte statt wenige Klassen – nahezu immer der Fall ist. Stacking-Algorithmen können sogar mehrere Schichten umfassen, was ihr Training wesentlich schwieriger gestaltet.

Boosting (Sequential Ensemble Learning)

Bagging, Pasting und Stacking sind parallele Verfahren des Ensemble Learning (was nicht bedeutet, dass die parallel dargestellten Algorithmen in der Praxis nicht doch sequenziell abgearbeitet werden). Zwangsweise sequenziell durchgeführt wird hingegen das Boosting, bei dem wir schwache Klassifizierer bzw. Regressoren durch Iteration in ihrem Training verstärken wollen. Boosting kann somit als eine Alternative zum Deep Learning gesehen werden. Während beim Deep Learning ein starker Algorithmus durch ein mehrschichtiges künstliches neuronales Netz dafür entworfen und trainiert wird, um ein komplexes Problem zu lösen (beispielsweise Testerkennung [OCR]), können derartige Herausforderungen auch mit schwächeren Klassifikatoren unter Einsatz von Boosting realisiert werden.

Boosting bezieht sich allein auf das Training und ist aus einer Not heraus entstanden: Wie bekommen wir bessere Prädiktionen mit einem eigentlich schwachen Lernalgorithmus, der tendenziell Unteranpassung erzeugt? Boosting ist eine Antwort auf Herausforderungen der Klassifikation oder Regression, bei der ein Algorithmus iterativ, also in mehreren Durchläufen, durch Anpassung von Gewichten trainiert wird.

Eines der bekanntesten Boosting-Verfahren ist AdaBoost. Der erste Schritt ist ein normales Training. Beim darauffolgenden Testen zeigen sich Klassifikations-/Regressionsfehler. Die fehlerhaft vorhergesagten Datenpunkte werden dann für einen nächsten Durchlauf höher gewichtet. Diese Iteration läuft einige Male, bis die Fehlerquote sich nicht mehr verbessert.

Bei AdaBoost werden falsch vorhergesagte Datensätze im jeweils nächsten Durchlauf höher gewichtet. Bei einem alternativen Boosing-Verfahren, dem Gradient Boosting (auf Basis der Gradientenmethode), werden Gewichtungen explizit in Gegenrichtung des Prädiktionsfehlers angepasst.

Was beispielsweise beim Voting Classifier der Random Forest ist, bei dem mehrere Entscheidungsbäume parallel arbeiten, sind das Äquvivalent beim Boosting die Gradient Boosted Trees, bei denen jeder Baum nur einen Teil der Daten akkurat beschreiben kann, die sequentielle Verschachtelung der Bäume jedoch auch herausfordernde Klassifikationen meistert.

Um bei dem Beispiel der Entscheidungsbäume zu bleiben: Sowohl Random Forests als auch Gradient Boosted Trees arbeiten grundsätzlich mit flachen Bäumen (schwache Klassifikatoren). Gradient Boosted Trees können durch die iterative Verstärkung generell eine höhere Präzision der Prädiktion erreichen als Random Forests, wenn die Feature- und Parameter-Auswahl bereits zu Anfang sinnvoll ist. Random Forests sind hingegen wiederum robuster bei der Feature- und Parameter-Auswahl, verstärken sich jedoch nicht gegenseitig, sondern sind in ihrem Endergebnis so gut, wie die Mehrheit der Bäume.

Buchempfehlungen

Mehr zum Thema Machine Learning und Ensemble Learning gewünscht? Folgende zwei Buchempfehlungen bieten nicht nur Erklärungen, sondern demonstrieren Ensemble Learning auch mit Beispiel-Code mit Python Scikit-Learn.

Hands-On Machine Learning with Scikit-Learn and TensorFlow: Concepts, Tools, and Techniques for Building Intelligent Systems Machine Learning mit Python: Das Praxis-Handbuch für Data Science, Predictive Analytics und Deep Learning (mitp Professional)

Big Data Essentials – Intro

1. Big Data Definition

Data umfasst Nummern, Text, Bilder, Audio, Video und jede Art von Informationen die in Ihrem Computer gespeichert werden können. Big Data umfasst Datenmengen, die eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften aufweisen: Hohes Volumen (High Volume), hohe Vielfalt (High Variety) und / oder eine notwendige hohe Geschwindigkeit (High Velocity) zur Auswertung. Diese drei Eigenschaften werden oft auch als die 3V’s von Big Data bezeichnet.

1.1. Volumen: Menge der erzeugten Daten

Volumen bezieht sich auf die Menge der generierten Daten. Traditionelle Datenanalysemodelle erfordern typischerweise Server mit großen Speicherkapazitäten, bei massiver Rechenleistung sind diese Modelle nicht gut skalierbar. Um die Rechenleistung zu erhöhen, müssen Sie weiter investieren, möglicherweise auch in teurere proprietäre Hardware. Die NASA ist eines von vielen Unternehmen, die enorme Mengen an Daten sammeln. Ende 2014 sammelte die NASA alle paar Sekunden etwa 1,73 GB an Daten. Und auch dieser Betrag der Datenansammlung steigt an, so dass die Datenerfassung entsprechend exponentiell mitwachsen muss. Es resultieren sehr hohe Datenvolumen und es kann schwierig sein, diese zu speichern.

1.2. Vielfalt: Unterschiedliche Arten von Daten

Das  traditionelle  Datenmodell (ERM)  erfordert  die  Entwicklung  eines  Schemas,  das  die  Daten in ein Korsett zwingt. Um das Schema zu erstellen, muss man das Format der Daten kennen, die gesammelt werden. Daten  können  wie  XML-Dateien  strukturiert  sein,  halb  strukturiert  wie  E-Mails oder unstrukturiert wie Videodateien.

Wikipedia – als Beispiel – enthält mehr als nur Textdaten, es enthält Hyperlinks, Bilder, Sound-Dateien und viele andere Datentypen mit mehreren verschiedenen Arten von Daten. Insbesondere unstrukturierte   Daten haben   eine   große   Vielfalt.  Es   kann   sehr   schwierig   sein, diese Vielfalt in einem Datenmodell zu beschreiben.

1.3. Geschwindigkeit: Geschwindigkeit, mit der Daten genutzt werden

Traditionelle Datenanalysemodelle wurden für die Stapelverarbeitung (batch processing) entwickelt. Sie sammeln die gesamte Datenmenge und verarbeiten sie, um sie in die Datenbank zu speichern. Erst mit einer Echtzeitanalyse der Daten kann schnell auf Informationen reagiert werden. Beispielsweise können Netzwerksensoren, die mit dem Internet der Dinge (IoT) verbunden sind, tausende von Datenpunkten pro Sekunde erzeugen. Im Gegensatz zu Wikipedia, deren Daten später verarbeitet werden können, müssen Daten von Smartphones und anderen Netzwerkteilnehmern mit entsprechender Sensorik in  Echtzeit  verarbeitet  werden.

2. Geschichte von Big Data

2.1. Google Solution

  • Google File System speichert die Daten, Bigtable organisiert die Daten und MapReduce verarbeitet es.
  • Diese Komponenten arbeiten zusammen auf einer Sammlung von Computern, die als Cluster bezeichnet werden.
  • Jeder einzelne Computer in einem Cluster wird als Knoten bezeichnet.

2.2 Google File System

Das Google File System (GFS) teilt Daten in Stücke ‚Chunks’ auf. Diese ‚Chunks’ werden verteilt und auf verschiedene Knoten in einem Cluster nachgebildet. Der Vorteil ist nicht nur die mögliche parallele Verarbeitung bei der späteren Analysen, sondern auch die Datensicherheit. Denn die Verteilung und die Nachbildung schützen vor Datenverlust.

2.3. Bigtable

Bigtable ist ein Datenbanksystem, das GFS zum Speichern und Abrufen von Daten verwendet. Trotz seines Namens ist Bigtable nicht nur eine sehr große Tabelle. Bigtable ordnet die Datenspeicher mit einem Zeilenschlüssel, einem Spaltenschlüssel und einem Zeitstempel zu. Auf diese Weise können dieselben Informationen über einen längeren Zeitraum hinweg erfasst werden, ohne dass bereits vorhandene Einträge überschrieben werden. Die Zeilen sind dann in den Untertabellen partitioniert, die über einem Cluster verteilt sind. Bigtable wurde entwickelt, um riesige Datenmengen zu bewältigen, mit der Möglichkeit, neue Einträge zum Cluster hinzuzufügen, ohne dass eine der vorhandenen Dateien neu konfiguriert werden muss.

2.4. MapReduce

Als dritter Teil des Puzzles wurde ein Parallelverarbeitungsparadigma namens MapReduce genutzt, um die bei GFS gespeicherten Daten zu verarbeiten. Der Name MapReduce wird aus den Namen von zwei Schritten im Prozess übernommen. Obwohl der Mapreduce-Prozess durch Apache Hadoop berühmt geworden ist, ist das kaum eine neue Idee. In der Tat können viele gängige Aufgaben wie Sortieren und Falten von Wäsche als Beispiele für den MapReduce- Prozess betrachtet werden.

Quadratische Funktion:

  • wendet die gleiche Logik auf jeden Wert an, jeweils einen Wert
  • gibt das Ergebnis für jeden Wert aus
    (map square'(1 2 3 4)) = (1 4 9 16)

Additionsfunktion

  • wendet die gleiche Logik auf alle Werte an, die zusammen genommen werden.
    (reduce + ‘(1 4 9 16)) = 30

Die Namen Map und Reduce können bei der Programmierung mindestens bis in die 70er-Jahre zurückverfolgt werden. In diesem Beispiel sieht man, wie die Liste das MapReduce-Modell verwendet. Zuerst benutzt man Map der Quadratfunktion auf einer Eingangsliste für die Quadratfunktion, da sie abgebildet ist, alle angelegten Eingaben und erzeugt eine einzige Ausgabe pro Eingabe, in diesem Fall (1, 4, 9 und 16). Additionsfunktion reduziert die Liste und erzeugt eine einzelne Ausgabe von 30, der die Summe aller Eingänge ist.

Google nutzte die Leistung von MapReduce, um einen Suchmaschinen-Markt zu dominieren. Das Paradigma kam in der 19. Websearch-Engine zum Einsatz und etablierte sich innerhalb weniger Jahre und ist bis heute noch relevant. Google verwendete MapReduce auf verschiedene Weise, um die Websuche zu verbessern. Es wurde verwendet, um den Seiteninhalt zu indexieren und ein Ranking über die Relevant einer Webseite zu berechnen.

Dieses  Beispiel  zeigt  uns  den MapReduce-Algorithmus, mit dem Google Wordcount auf Webseiten ausführte. Die Map-Methode verwendet als Eingabe einen Schlüssel (key) und einen Wert, wobei der Schlüssel den Namen des Dokuments darstellt  und  der  Wert  der  Kontext  dieses Dokuments ist. Die Map-Methode durchläuft jedes Wort im Dokument und gibt es als Tuple zurück, die aus dem Wort und dem Zähler 1 besteht.

Die   Reduce-Methode   nimmt   als   Eingabe auch  einen  Schlüssel  und  eine  Liste  von  Werten an, in der der Schlüssel ein Wort darstellt. Die  Liste  von  Werten  ist  die  Liste  von  Zählungen dieses Worts. In diesem Beispiel ist der Wert 1. Die Methode “Reduce” durchläuft alle Zählungen. Wenn die Schleife beendet ist, um die Methode zu reduzieren, wird sie als Tuple zurückgegeben, die aus dem Wort und seiner Gesamtanzahl besteht.

 

Stichwort Datenkompetenz: Von Big Data zu Big Insights

Anzeige – Artikel des Data Science Blog Sponsors Qlik.com

Wer in einer Organisation mit Daten arbeiten möchte, sollte dazu befähigt werden – sonst bleiben wertvolle Einblicke unter Umständen verborgen.

Aus der reinen Technologie-Perspektive ist Big Data nahezu grenzenlos: Prozessoren arbeiten immer schneller, die Kosten für Speicherplatz sinken kontinuierlich, Cloud-Dienste stellen ad hoc und flexibel auch riesige Speichervolumen zur Verfügung. Beste Voraussetzungen also für Big-Data-Enthusiasten? Könnte man meinen. Doch Big Data hat nicht von Haus aus Wert, Sinn oder Geschäftsnutzen. Der stellt sich erst ein, wenn die vielen verfügbaren Daten assoziativ und ohne Denk- oder Infrastruktur-Hürden neu kombiniert, analysiert und visualisiert – also wirklich smart – werden. Der Schlüssel dazu liegt in moderner Data Analytics Software, die unterschiedlichste Datenquellen und -formate verarbeiten und in Beziehung setzen kann – und so wertvolle neue Einsichten offenbart, die ohne Data Analytics im (Big-)Data-Lake abtauchen würden.

Reich an Daten – arm an Einsichten?

Entscheidend für den Erfolg von Big-Data-Projekten ist es, aus der Datenfülle die wirklich relevanten Zusammenhänge zu evaluieren – und nicht um des Sammelns willen Daten zu horten, die neue Einsichten eher zu- als aufdecken. Viele Organisationen befinden sich leider nach wie vor an diesem Punkt. Sie sind reich an Daten, aber nicht in der Lage, neue Informationen daraus zu extrahieren, die gute Ideen anstoßen, Innovation fördern und das Unternehmen nachhaltig weiterbringen. Es herrscht weitgehende Überforderung mit dem eigenen Datenschatz.

Wer in Big-Data-Technologien investiert, fragt früher oder später nach dem ROI seiner Investitionen. Dieser wird umso günstiger ausfallen, je leichter und passgenauer der Datennutzen an möglichst vielen Stellen im Unternehmen verfügbar ist. Hier gilt es zu erkennen, dass fast jeder im Unternehmen Daten gut nutzen kann und sich im Umgang mit ihnen sicher fühlen möchte, um seine Arbeit noch erfolgreicher zu machen – eine neue Untersuchung des Business-Intelligence-Experten Qlik beweist das.

88 Prozent sind überzeugt: Mit Daten läuft es besser

Demnach würden 66 Prozent der Befragten gerne mehr Zeit und Energie in ihre Datenkompetenz investieren – wenn es die Gelegenheit dazu gäbe. 88 Prozent der befragten Sachbearbeiter und ausführenden Kräfte sind überzeugt davon, dass sie mit adäquatem Datenzugang sowie mit den nötigen Befugnissen und Kompetenzen bessere Resultate im Job erreichen könnten. Doch nur 55 Prozent fühlen sich tatsächlich demensprechend ausgestattet und befähigt. Ganz anders das Bild unter Führungskräften: Unter diesen sind zwar 83 Prozent überzeugt davon, guten Zugang zu Daten zu haben – allerdings haben nur 26 Prozent der Chefs wirklich einen Ansatz gefunden, wie sie nutzbringend mit den Daten arbeiten können.

Das bedeutet: Zur datengetriebenen Arbeit sowie zur Unternehmenssteuerung und -entwicklung auf der Basis von Daten braucht nicht jeder im Unternehmen die gleichen Daten und Dashboards. Jedoch braucht jeder Mitarbeiter in der Organisation gleichermaßen die Möglichkeiten und Fähigkeiten, unkompliziert in den Daten zu forschen, die ihm persönlich helfen, seine Arbeit zu verbessern. Welche Ideen und Anschlussfragen die assoziative Data Discovery im Selfservice auslöst, ist vorher schwer zu sagen – Assoziation ist spontan. Daher gilt: Die Erkenntnis kommt beim Tun.

Aus diesem Grund verlangt wirkliche Innovation nach schrankenloser und intuitiver Datenarbeit, die Platz lässt für Ideen, für ungewöhnliche Datenkombinationen und für ein erfindungsreiches „Um-die-Ecke-Denken“. Lineare SQL-Abfragen können das nicht leisten – und entsprechen in ihren vordefinierten Pfaden nicht der wertvollen Kombinationskompetenz, die das menschliche Gehirn von Natur aus mitbringt.

Zukunftsweisende Data Analytics und Advanced Analytics versucht nicht, das Denken und Assoziieren zu ersetzen – sondern die kognitiven Prozesse des Anwenders zu unterstützen, sie zu erweitern und in ihren Möglichkeiten zu vervollständigen. So entsteht Augmented Intelligence: die intelligente Verknüpfung von menschlicher Ratio und technologischer Schnelligkeit, bzw. Vollständigkeit.

Zentral gemanagte Governance

Natürlich soll assoziatives und individuelles Daten-Handling nicht zum digitalen Selbstbedienungsladen führen. Um dennoch assoziative Analysen und freies Forschen in relevanten Daten zu gewährleisten, bewährt sich in der Selfservice-Datenanalyse zentral gesteuerte Governance mit rollenbasierter Datenverfügbarkeit und individuellen Zugriffsrechten als ideale Lösung.

Aika: Ein semantisches neuronales Netzwerk

Wenn es darum geht Informationen aus natürlichsprachigen Texten zu extrahieren, stehen einem verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine der ältesten und wohl auch am häufigsten genutzten Möglichkeiten ist die der regulären Ausdrücke. Hier werden exakte Muster definiert und in einem Textstring gematcht. Probleme bereiten diese allerdings, wenn kompliziertere semantische Muster gefunden werden sollen oder wenn verschiedene Muster aufeinander aufbauen oder miteinander interagieren sollen. Gerade das ist aber der Normalfall bei der Verarbeitung von natürlichem Text. Muster hängen voneinander ab, verstärken oder unterdrücken sich gegenseitig.
Prädestiniert um solche Beziehungen abzubilden wären eigentlich künstliche neuronale Netze. Diese haben nur das große Manko, dass sie keine strukturierten Informationen verarbeiten können. Neuronale Netze bringen von sich aus keine Möglichkeit mit, die relationalen Beziehungen zwischen Worten oder Phrasen zu verarbeiten. Ein weiteres Problem neuronaler Netze ist die Verarbeitung von Feedback-Schleifen, bei denen einzelne Neuronen von sich selbst abhängig sind. Genau diese Probleme versucht der Aika Algorithmus (www.aika-software.org) zu lösen.

Der Aika Algorithmus ist als Open Source Java-Bibliothek implementiert und dient dazu semantische Informationen in Texten zu erkennen und zu verarbeiten. Da semantische Informationen sehr häufig mehrdeutig sind, erzeugt die Bibliothek für jede dieser Bedeutungen eine eigene Interpretation und wählt zum Schluss die am höchsten gewichtete aus. Aika kombiniert dazu aktuelle Ideen und Konzepte aus den Bereichen des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz, wie etwa künstliche neuronale Netze, Frequent Pattern Mining und die auf formaler Logik basierenden Expertensysteme. Aika basiert auf der heute gängigen Architektur eines künstlichen neuronalen Netzwerks (KNN) und nutzt diese, um sprachliche Regeln und semantische Beziehungen abzubilden.

Die Knackpunkte: relationale Struktur und zyklische Abhängigkeiten

Das erste Problem: Texte haben eine von Grund auf relationale Struktur. Die einzelnen Worte stehen über ihre Reihenfolge in einer ganz bestimmten Beziehung zueinander. Gängige Methoden, um Texte für die Eingabe in ein KNN auszuflachen, sind beispielsweise Bag-of-Words oder Sliding-Window. Mittlerweile haben sich auch rekurrente neuronale Netze etabliert, die das gesamte Netz in einer Schleife für jedes Wort des Textes mehrfach hintereinander schalten. Aika geht hier allerdings einen anderen Weg. Aika propagiert die relationalen Informationen, also den Textbereich und die Wortposition, gemeinsam mit den Aktivierungen durch das Netzwerk. Die gesamte relationale Struktur des Textes bleibt also erhalten und lässt sich jederzeit zur weiteren Verarbeitung nutzen.

Das zweite Problem ist, dass bei der Verarbeitung von Text häufig nicht klar ist, in welcher Reihenfolge einzelne Informationen verarbeitet werden müssen. Wenn wir beispielsweise den Namen „August Schneider“ betrachten, können sowohl der Vor- als auch der Nachname in einem anderen Zusammenhang eine völlig andere Bedeutung annehmen. August könnte sich auch auf den Monat beziehen. Und genauso könnte Schneider eben auch den Beruf des Schneiders meinen. Einfache Regeln, um hier dennoch den Vor- und den Nachnamen zu erkennen, wären: „Wenn das nachfolgende Wort ein Nachname ist, handelt es sich bei August um einen Vornamen“ und „Wenn das vorherige Wort ein Vorname ist, dann handelt es sich bei Schneider um einen Nachnamen“. Das Problem dabei ist nur, dass unsere Regeln nun eine zyklische Abhängigkeit beinhalten. Aber ist das wirklich so schlimm? Aika erlaubt es, genau solche Feedback-Schleifen abzubilden. Wobei die Schleifen sowohl positive, als auch negative Gewichte haben können. Negative rekurrente Synapsen führen dazu, dass zwei sich gegenseitig ausschließende Interpretationen entstehen. Der Trick ist nun zunächst nur Annahmen zu treffen, also etwa dass es sich bei dem Wort „Schneider“ um den Beruf handelt und zu schauen wie das Netzwerk auf diese Annahme reagiert. Es bedarf also einer Evaluationsfunktion und einer Suche, die die Annahmen immer weiter variiert, bis schließlich eine optimale Interpretation des Textes gefunden ist. Genau wie schon der Textbereich und die Wortposition werden nun auch die Annahmen gemeinsam mit den Aktivierungen durch das Netzwerk propagiert.

Die zwei Ebenen des Aika Algorithmus

Aber wie lassen sich diese Informationen mit den Aktivierungen durch das Netzwerk propagieren, wo doch der Aktivierungswert eines Neurons für gewöhnlich nur eine Fließkommazahl ist? Genau hier liegt der Grund, weshalb Aika unter der neuronalen Ebene mit ihren Neuronen und kontinuierlich gewichteten Synapsen noch eine diskrete Ebene besitzt, in der es eine Darstellung aller Neuronen in boolscher Logik gibt. Aika verwendet als Aktivierungsfunktion die obere Hälfte der Tanh-Funktion. Alle negativen Werte werden auf 0 gesetzt und führen zu keiner Aktivierung des Neurons. Es gibt also einen klaren Schwellenwert, der zwischen aktiven und inaktiven Neuronen unterscheidet. Anhand dieses Schwellenwertes lassen sich die Gewichte der einzelnen Synapsen in boolsche Logik übersetzen und entlang der Gatter dieser Logik kann nun ein Aktivierungsobjekt mit den Informationen durch das Netzwerk propagiert werden. So verbindet Aika seine diskrete bzw. symbolische Ebene mit seiner subsymbolischen Ebene aus kontinuierlichen Synapsen-Gewichten.

Die Logik Ebene in Aika erlaubt außerdem einen enormen Effizienzgewinn im Vergleich zu einem herkömmlichen KNN, da die gewichtete Summe von Neuronen nur noch für solche Neuronen berechnet werden muss, die vorher durch die Logikebene aktiviert wurden. Im Falle eines UND-verknüpfenden Neurons bedeutet das, dass das Aktivierungsobjekt zunächst mehrere Ebenen einer Lattice-Datenstruktur aus UND-Knoten durchlaufen muss, bevor das eigentliche Neuron berechnet und aktiviert werden kann. Diese Lattice-Datenstruktur stammt aus dem Bereich des Frequent Pattern Mining und enthält in einem gerichteten azyklischen Graphen alle Teilmuster eines beliebigen größeren Musters. Ein solches Frequent Pattern Lattice kann in zwei Richtungen betrieben werden. Zum Einen können damit bereits bekannte Muster gematcht werden, und zum Anderen können auch völlig neue Muster damit erzeugt werden.

Da es schwierig ist Netze mit Millionen von Neuronen im Speicher zu halten, nutzt Aika das Provider Architekturpattern um selten verwendete Neuronen oder Logikknoten in einen externen Datenspeicher (z.B. eine Mongo DB) auszulagern, und bei Bedarf nachzuladen.

Ein Beispielneuron

Hier soll nun noch beispielhaft gezeigt werden wie ein Neuron innerhalb des semantischen Netzes angelegt werden kann. Zu beachten ist, dass Neuronen sowohl UND- als auch ODER-Verknüpfungen abbilden können. Das Verhalten hängt dabei alleine vom gewählten Bias ab. Liegt der Bias bei 0.0 oder einem nur schwach negativen Wert reicht schon die Aktivierung eines positiven Inputs aus um auch das aktuelle Neuron zu aktivieren. Es handelt sich dann um eine ODER-Verknüpfung. Liegt der Bias hingegen tiefer im negativen Bereich dann müssen mitunter mehrere positive Inputs gleichzeitig aktiviert werden damit das aktuelle Neuron dann auch aktiv wird. Jetzt handelt es sich dann um eine UND-Verknüpfung. Der Bias Wert kann der initNeuron einfach als Parameter übergeben werden. Um jedoch die Berechnung des Bias zu erleichtern bietet Aika bei den Inputs noch den Parameter BiasDelta an. Der Parameter BiasDelta nimmt einen Wert zwischen 0.0 und 1.0 entgegen. Bei 0.0 wirkt sich der Parameter gar nicht aus. Bei einem höheren Wert hingegen wird er mit dem Betrag des Synapsengewichts multipliziert und von dem Bias abgezogen. Der Gesamtbias lautet in diesem Beispiel also -55.0. Die beiden positiven Eingabesynapsen müssen also aktiviert werden und die negative Eingabesynapse darf nicht aktiviert werden, damit dieses Neuron selber aktiv werden kann. Das Zusammenspiel von Bias und Synpasengewichten ist aber nicht nur für die Aktivierung eines Neurons wichtig, sondern auch für die spätere Auswahl der finalen Interpretation. Je stärker die Aktivierungen innerhalb einer Interpretation aktiv sind, desto höher wird diese Interpretation gewichtet.
Um eine beliebige Graphstruktur abbilden zu können, trennt Aika das Anlegen der Neuronen von der Verknüpfung mit anderen Neuronen. Mit createNeuron(“E-Schneider (Nachname)”) wird also zunächst einmal ein unverknüpftes Neuron erzeugt, das dann über die initNeuron Funktion mit den Eingabeneuronen wortSchneiderNeuron, kategorieVornameNeuron und unterdrueckendesNeuron verknüpft wird. Über den Parameter RelativeRid wird hier angegeben auf welche relative Wortposition sich die Eingabesynapse bezieht. Die Eingabesynpase zu der Kategorie Vorname bezieht sich also mit -1 auf die vorherige Wortposition. Der Parameter Recurrent gibt an ob es sich bei dieser Synpase um eine Feedback-Schleife handelt. Über den Parameter RangeMatch wird angegeben wie sich der Textbereich, also die Start- und die Endposition zwischen der Eingabe- und der Ausgabeaktivierung verhält. Bei EQUALS sollen die Bereiche also genau übereinstimmen, bei CONTAINED_IN reicht es hingegen wenn der Bereich der Eingabeaktivierung innerhalb des Bereichs der Ausgabeaktivierung liegt. Dann kann noch über den Parameter RangeOutput angegeben werden, dass der Bereich der Eingabeaktivierung an die Ausgabeaktivierung weiterpropagiert werden soll.

Fazit

Mit Aika können sehr flexibel umfangreiche semantische Modelle erzeugt und verarbeitet werden. Aus Begriffslisten verschiedener Kategorien, wie etwa: Vor- und Nachnamen, Orten, Berufen, Strassen, grammatikalischen Worttypen usw. können automatisch Neuronen generiert werden. Diese können dann dazu genutzt werden, Worte und Phrasen zu erkennen, einzelnen Begriffen eine Bedeutung zuzuordnen oder die Kategorie eines Begriffs zu bestimmen. Falls in dem zu verarbeitenden Text mehrdeutige Begriffe oder Phrasen auftauchen, kann Aika für diese jeweils eigene Interpretationen erzeugen und gewichten. Die sinnvollste Interpretation wird dann als Ergebnis zurück geliefert.

Interview – Process Mining ist ein wichtiger Treiber der Prozessautomatisierung

Interview mit Prof. Scheer, Erfinder des etablierten ARIS-Konzepts, über die Bedeutung von Big Data für die Prozessoptimierung

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer

Copyright – Scheer GmbH

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. August-Wilhelm Scheer war Gründer der IDS Scheer AG und Direktor des von ihm gegründeten Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Es ist der Erfinder des bekannten ARIS-Konzeptes und heute Alleingesellschafter und Beiratsvorsitzender der Scheer GmbH (www.scheer-group.com), einem Consulting- und Software-Haus in Saarbrücken. Daneben gehören zur Scheer Gruppe  Beteiligungen an Start- up Unternehmen.

Data Science Blog: Herr Prof. Scheer, Sie sind der Erfinder des ARIS-Konzepts in den 90er-Jahren, mit dem viele Unternehmen in den darauffolgenden Jahren ihr betriebliches Informationssystem überarbeiten konnten. Auch heute arbeiten viele Unternehmen an der Umsetzung dieses Konzepts. Was hat sich heute verändert?

Prof. Scheer: Auch heute noch bilden Prozessmodelle die Grundlage der digitalen Prozessautomatisierung, indem sie menschliche Arbeitsleistung innerhalb der Modelle durch IT ­Systeme unterstützen oder ersetzen. Die Scheer GmbH setzt diesen modellgetriebenen Ansatz erfolgreich in großen BPM und SAP ­Einführungsprojekten ein. Hierfür wurden in den vergangenen Jahren industriespezifische Referenzmodelle entwickelt, die unter der Bezeichnung „Performance Ready“ eine beachtliche Beschleunigung hervorbringen.

Weitere Treiber der Automatisierung sind die technische Weiterentwicklung der IT, insbesondere durch prozessorientierte Architekturen der Anwendungssoftware, sowie Big Data, Data Mining, Cloud Computing und Hardware ­Infrastruktur. Gleichzeitig werden neuere Forschungsergebnisse zu Modellierungsmethoden, der Künstlichen Intelligenz und Data Mining zunehmend in der Praxis der digitalen Geschäftsprozessorganisation umgesetzt.

Data Science Blog: Zu Zeiten der ARIS-Einführung steckte die Geschäftswelt, insbesondere die Industrie, gerade im Trend zum Lean Management. Heute ist es ähnlich mit dem Trend zu Big Data und Analytics. Welche Synergien gibt es hier im Kontext von Data Analytics?

Prof. Scheer: Mit der Implementierung einer lauffähigen Prozesslösung ist der enge BPM ­Ansatz von der  Problemerkennung bis zum lauffertigen Anwendungssystem abgeschlossen. In der Realität können jedoch auch unvorhergesehenen Abweichungen auftreten oder Störungen entstehen. Derartige Abweichungen begründen das Interesse an der Auswertung realer Prozessinstanzen. Die automatische Suche in Datenbeständen, um unerwartete Muster und Zusammenhänge zu erkennen und diese in gut verständlicher, häufig grafischer Form aufzubereiten, wird generell als Datamining bezeichnet und gehört zum Gebiet der Data Analytics. Wird dieses Vorgehen auf Geschäftsprozesse angewendet, so wird es als Process Mining bezeichnet. Es geht also  darum, die Spuren der Geschäftsprozesse während ihrer Ausführung in einer Logdatei zu erfassen und ihr Verhalten zu beobachten (Monitoring).

Data Science Blog: Welche Anwendungsfälle sind mit Process Mining zu bewältigen? Und welche Mehrwerte werden Ihrer Erfahrung nach daraus generiert?

Prof. Scheer: Beim Process Mining generiert ein komplexer Algorithmus aus den Datenspuren der Logdatei von Anwendungssystemen automatisch ein Ist-­Prozessmodell. Aus den Vergleichen des bestehenden Soll-­Modells mit den Datenspuren der Logdatei und des generierten Ist-Modells werden Abweichungen ermittelt. Diese werden analysiert, um das Soll-Modell an die Realität anzupassen und organisatorische Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Process Mining kann Auskunft geben, ob bei der Prozessausführung Compliance ­Regeln eingehalten oder verletzt werden, an welchen Stellen Kapazitätsengpässe entstehen, ob von vorgesehenen Kapazitätszuordnungen abgewichen wurde, wie sich Durchlaufzeiten und Qualität verhalten usw.. Die Ergänzung des BPM ­Ansatzes um das Process Mining, insbesondere auch durch den Einsatz von KI ­Techniken, führt zu einer neuen Qualität des Prozessmanagements und wird deshalb als intelligentes BPM (iBPM) bezeichnet.

Data Science Blog: Welche analytischen Methoden kommen zum Einsatz und auf welche Software-Technologien setzen Sie dabei?

Prof. Scheer: Das Process Mining wird gegenwärtig wissenschaftlich intensiv mit formalen Methoden bearbeitet. Ziel dieser Forschungen ist es, das Process Mining durch Entwicklung komplexer Algorithmen nahezu vollständig zu automatisieren. Der Verzicht auf den Einsatz menschlichen Fachwissens führt aber z. T. zu einer überhöhten Komplexität der Algorithmen für Aufgaben, die ein erfahrener Prozessmanager intuitiv leicht und besser erledigen kann. Hier ist eine Kombination aus Automatik und Fachwissen sinnvoller. Die Unternehmen der Scheer Gruppe legen den Fokus auf die Modellierung und das mehr strategische BPM und sehen Process Mining als Ergänzung dieses Ansatzes. Die Software „Scheer Process Mining“ folgt diesem Ansatz und sieht sie als Ergänzung ihrer modellbasierten BPMS ­Software „Scheer BPaaS“ und „Scheer E2EBridge“. Weiterhin unterstützen unsere Berater in vielen Projekten das Produkt „ARIS PPM“ der Software AG.

Data Science Blog: Sind die datengetriebenen Prozessanalysen vorerst abgeschlossen, geht es an die Umsetzung der Verbesserungen. Wie unterstützen Sie Unternehmen dabei, diese herbei zu führen? Und in wie weit können datengetriebene Entscheidungssysteme realisiert werden, die die Vision des autonomen Unternehmens im Sinne der Industrie 4.0 einen Schritt näher bringen?

Prof. Scheer: Sowohl langfristige strategische BPM Projekte als auch kurzfristig taktische Umsetzungen aus Process Mining Aktivitäten werden von der Scheer Gruppe unterstützt. Aber wir schauen auch in die Zukunft. Im Rahmen von Machine Learning werden Algorithmen entwickelt, die aus Beobachtungen ein Systemverhalten erkennen (lernen), um es dann für Prognosen auszuwerten. Als bekannteste Verfahren sind künstliche neuronale Netze zu nennen. Diese bilden Funktionen des menschlichen Gehirns ab. Interessante Anwendungsfälle gibt es bereits in der Fertigung. An Produktionsanlagen werden heute zahlreiche Sensoren angebracht, die Temperatur, Schwingungen, Energieverbrauch usw. kontinuierlich messen. Diese Datenströme können als Input ­Größen von neuronalen Netzen ausgewertet und zu Prognosen genutzt werden. Das Unternehmen IS ­Predict, das zur Scheer Gruppe gehört, hat dazu eigene Algorithmen auf Basis von KI entwickelt und führt seit Jahren erfolgreich Projekte zu Predictive Maintenance und zur vorausschauenden Qualitätssteuerung durch. 

Data Science Blog: Process Mining ist somit ein spannendes Zukunftsthema. Unter welchen Rahmenbedingungen sollten derartige Projekte durchgeführt werden? Was sind Ihrer Erfahrung nach die Kriterien zum Erfolg?

Prof. Scheer: Zunächst ist es sehr wichtig, das Thema aus der Business-Perspektive anzugehen und sich nicht zu früh mit technologischen Fragen auseinanderzusetzen: Welche Fragen sollen durch Process Mining beantwortet werden? Welche Informationsquellen werden hierfür benötigt?

Zu Beginn des Projekts sollte zunächst eine konkrete Aufgabenstellung angegangen werden, die auch von ihrer Größenordnung gut zu bewältigen ist. Je konkreter die Aufgabenstellung gewählt wird, desto größer ist die Erfolgswahrscheinlichkeit und umso schneller kann ein ROI erzielt werden. Natürlich bedeutet dies nicht, das „große Ganze“ zu vernachlässigen. Auch bei der Einführung von Process Mining gilt der Grundsatz „think big, start small“.

Data Science Blog: Datengetriebene Prozessanalysen bedingen interdisziplinäres Wissen. Welche Tipps würden Sie einem Prozessmanager geben, der sich in die Thematik einarbeiten möchte?

Prof. Scheer: Die Grundvoraussetzung für die Einführung von Process Mining ist ein gutes Verständnis aller Aspekte des Geschäftsmodells.  Darauf aufbauend sollte ein guter Überblick der Unternehmensprozesse und ihrer Ausprägung in den verschiedenen Unternehmensbereichen vorhanden sein. Immer wichtiger wird in diesem Zusammenhang das Thema der verschiedenen Arten von Daten und wie sie entlang der Prozesse entstehen bzw. angewendet werden. Hierbei sind für Process Mining insbesondere zwei Arten von Daten relevant:  Kennzahlen, die bei der Ausführung der Prozesse entstehen, die sog. Prozesskennzahlen oder Process KPIs. Neben den Process KPIs können mit Process Mining fachliche Daten, die während der Ausführung der Prozesse erfasst oder manipuliert werden, betrachtet werden. Mit den Process Mining Produkten von Scheer können beide Arten von Daten analysiert werden. Der Einstieg in die Datenanalyse erfolgt über das Process Analytics Dashboard. Weitergehende Informationen zu den Details der Prozesse liefert dann das Modul Process Explorer.

Data Science Knowledge Stack – Abstraction of the Data Science Skillset

What must a Data Scientist be able to do? Which skills does as Data Scientist need to have? This question has often been asked and frequently answered by several Data Science Experts. In fact, it is now quite clear what kind of problems a Data Scientist should be able to solve and which skills are necessary for that. I would like to try to bring this consensus into a visual graph: a layer model, similar to the OSI layer model (which any data scientist should know too, by the way).
I’m giving introductory seminars in Data Science for merchants and engineers and in those seminars I always start explaining what we need to work out together in theory and practice-oriented exercises. Against this background, I came up with the idea for this layer model. Because with my seminars the problem already starts: I am giving seminars for Data Science for Business Analytics with Python. So not for medical analyzes and not with R or Julia. So I do not give a general knowledge of Data Science, but a very specific direction.

A Data Scientist must deal with problems at different levels in any Data Science project, for example, the data access does not work as planned or the data has a different structure than expected. A Data Scientist can spend hours debating its own source code or learning the ropes of new DataScience packages for its chosen programming language. Also, the right algorithms for data evaluation must be selected, properly parameterized and tested, sometimes it turns out that the selected methods were not the optimal ones. Ultimately, we are not doing Data Science all day for fun, but for generating value for a department and a data scientist is also faced with special challenges at this level, at least a basic knowledge of the expertise of that department is a must have.


Read this article in German:
“Data Science Knowledge Stack – Was ein Data Scientist können muss“


Data Science Knowledge Stack

With the Data Science Knowledge Stack, I would like to provide a structured insight into the tasks and challenges a Data Scientist has to face. The layers of the stack also represent a bidirectional flow from top to bottom and from bottom to top, because Data Science as a discipline is also bidirectional: we try to answer questions with data, or we look at the potentials in the data to answer previously unsolicited questions.

The DataScience Knowledge Stack consists of six layers:

Database Technology Knowledge

A Data Scientist works with data which is rarely directly structured in a CSV file, but usually in one or more databases that are subject to their own rules. In particular, business data, for example from the ERP or CRM system, are available in relational databases, often from Microsoft, Oracle, SAP or an open source alternative. A good Data Scientist is not only familiar with Structured Query Language (SQL), but is also aware of the importance of relational linked data models, so he also knows the principle of data table normalization.

Other types of databases, so-called NoSQL databases (Not only SQL) are based on file formats, column or graph orientation, such as MongoDB, Cassandra or GraphDB. Some of these databases use their own programming languages ​​(for example JavaScript at MongoDB or the graph-oriented database Neo4J has its own language called Cypher). Some of these databases provide alternative access via SQL (such as Hive for Hadoop).

A data scientist has to cope with different database systems and has to master at least SQL – the quasi-standard for data processing.

Data Access & Transformation Knowledge

If data are given in a database, Data Scientists can perform simple (and not so simple) analyzes directly on the database. But how do we get the data into our special analysis tools? To do this, a Data Scientist must know how to export data from the database. For one-time actions, an export can be a CSV file, but which separators and text qualifiers should be used? Possibly, the export is too large, so the file must be split.
If there is a direct and synchronous data connection between the analysis tool and the database, interfaces like REST, ODBC or JDBC come into play. Sometimes a socket connection must also be established and the principle of a client-server architecture should be known. Synchronous and asynchronous encryption methods should also be familiar to a Data Scientist, as confidential data are often used, and a minimum level of security is most important for business applications.

Many datasets are not structured in a database but are so-called unstructured or semi-structured data from documents or from Internet sources. And again we have interfaces, a frequent entry point for Data Scientists is, for example, the Twitter API. Sometimes we want to stream data in near real-time, let it be machine data or social media messages. This can be quite demanding, so the data streaming is almost a discipline with which a Data Scientist can come into contact quickly.

Programming Language Knowledge

Programming languages ​​are tools for Data Scientists to process data and automate processing. Data Scientists are usually no real software developers and they do not have to worry about software security or economy. However, a certain basic knowledge about software architectures often helps because some Data Science programs can be going to be integrated into an IT landscape of the company. The understanding of object-oriented programming and the good knowledge of the syntax of the selected programming languages ​​are essential, especially since not every programming language is the most useful for all projects.

At the level of the programming language, there is already a lot of snares in the programming language that are based on the programming language itself, as each has its own faults and details determine whether an analysis is done correctly or incorrectly: for example, whether data objects are copied or linked as reference, or how NULL/NaN values ​​are treated.

Data Science Tool & Library Knowledge

Once a data scientist has loaded the data into his favorite tool, for example, one of IBM, SAS or an open source alternative such as Octave, the core work just began. However, these tools are not self-explanatory and therefore there is a wide range of certification options for various Data Science tools. Many (if not most) Data Scientists work mostly directly with a programming language, but this alone is not enough to effectively perform statistical data analysis or machine learning: We use Data Science libraries (packages) that provide data structures and methods as a groundwork and thus extend the programming language to a real Data Science toolset. Such a library, for example Scikit-Learn for Python, is a collection of methods implemented in the programming language. The use of such libraries, however, is intended to be learned and therefore requires familiarization and practical experience for reliable application.

When it comes to Big Data Analytics, the analysis of particularly large data, we enter the field of Distributed Computing. Tools (frameworks) such as Apache Hadoop, Apache Spark or Apache Flink allows us to process and analyze data in parallel on multiple servers. These tools also provide their own libraries for machine learning, such as Mahout, MLlib and FlinkML.

Data Science Method Knowledge

A Data Scientist is not simply an operator of tools, he uses the tools to apply his analysis methods to data he has selected for to reach the project targets. These analysis methods are, for example, descriptive statistics, estimation methods or hypothesis tests. Somewhat more mathematical are methods of machine learning for data mining, such as clustering or dimensional reduction, or more toward automated decision making through classification or regression.

Machine learning methods generally do not work immediately, they have to be improved using optimization methods like the gradient method. A Data Scientist must be able to detect under- and overfitting, and he must prove that the prediction results for the planned deployment are accurate enough.

Special applications require special knowledge, which applies, for example, to the fields of image recognition (Visual Computing) or the processing of human language (Natural Language Processiong). At this point, we open the door to deep learning.

Expertise

Data Science is not an end in itself, but a discipline that would like to answer questions from other expertise fields with data. For this reason, Data Science is very diverse. Business economists need data scientists to analyze financial transactions, for example, to identify fraud scenarios or to better understand customer needs, or to optimize supply chains. Natural scientists such as geologists, biologists or experimental physicists also use Data Science to make their observations with the aim of gaining knowledge. Engineers want to better understand the situation and relationships between machinery or vehicles, and medical professionals are interested in better diagnostics and medication for their patients.

In order to support a specific department with his / her knowledge of data, tools and analysis methods, every data scientist needs a minimum of the appropriate skills. Anyone who wants to make analyzes for buyers, engineers, natural scientists, physicians, lawyers or other interested parties must also be able to understand the people’s profession.

Engere Data Science Definition

While the Data Science pioneers have long established and highly specialized teams, smaller companies are still looking for the Data Science Allrounder, which can take over the full range of tasks from the access to the database to the implementation of the analytical application. However, companies with specialized data experts have long since distinguished Data Scientists, Data Engineers and Business Analysts. Therefore, the definition of Data Science and the delineation of the abilities that a data scientist should have, varies between a broader and a more narrow demarcation.


A closer look at the more narrow definition shows, that a Data Engineer takes over the data allocation, the Data Scientist loads it into his tools and runs the data analysis together with the colleagues from the department. According to this, a Data Scientist would need no knowledge of databases or APIs, neither an expertise would be necessary …

In my experience, DataScience is not that narrow, the task spectrum covers more than just the core area. This misunderstanding comes from Data Science courses and – for me – I should point to the overall picture of Data Science again and again. In courses and seminars, which want to teach Data Science as a discipline, the focus will of course be on the core area: programming, tools and methods from mathematics & statistics.

Is Data Science the new Statistics?

Table of Contents

1 Introduction

2 Emerging of Data Science

3 Big data technologies

4 Two data worlds: Predictive vs inferential statistics

5 How to study data science

6 Conclusions

7 References

Introduction

As a student of Statistics and the winner of Data Science Scholarship I am often surrounded by computer scientists, mathematicians, physicists and of course statisticians. During conversation, I was asked questions such as “So what actually do I do? What is Data Science?”. These are some very difficult questions and as like you will see during reading this document many before me tried to answer those questions. There is a dispute between statisticians and computer scientists what is the origin of data science and who should teach it. According to the Institute of Mathematical Statistics in the: “The IMS presidential address: let us own data science” we can find a simple recipe for data scientist. [1]

“Putting the traits of Turner and Carver together gives a good portrait of a data scientist:

  • Statistics (S)
  • Domain/Science knowledge (D)
  • Computing (C)
  • Collaboration/teamwork (C)
  • Communication to outsiders (C)

That is, data science = SDCCC = S DC3

However, despite all the challenges that I will need to overcome in answering those questions I will try to do it. I will refer to ideas from several reputable sources, in which I will also tell you: what is in the data science that I am really fascinated about? What is magical in this creation of statistics and computer science that I am drawn to?

Emerging of Data Science

On Tuesday, the 8th of September 2015, University of Michigan announced the 100 million dollars “Data Science Initiative” (DSI), hired 35 new faculty members. On the DSI website we can read about this initiative:

“This coupling of scientific discovery and practice involves the collection, management, processing, analysis, visualisation, and interpretation of vast amounts of heterogeneous data associated with a diverse array of scientific, translational and interdisciplinary applications”2

But that sounds like a bread and butter for statisticians. So, is it really a new creation or is it something that exists for many years but it didn’t sound so sexy as data science? In the article written by Karl Broman, (the University of Wisconsin) we can read:

“When physicists do mathematics, they’re don’t say they’re doing “number science”. They’re doing math. If you’re analyzing data, you’re doing statistics. You can call it data science or informatics or analytics or whatever, but it ‘s still statistics. If you say that one kind of data analysis is statistics and another kind is not, you’re not allowing innovation. We need to define the field broadly. You may not like what some statisticians do. You may feel they don’t share your values. They may embarrass you. But that shouldn’t lead us to abandon the term “statistics”.

Reading the definition of data science on the Data Science Association’s “Professional Code of Conduct”:

“Data scientist means a professional who uses scientific methods to liberate and create meaning from raw data”

These sound like K. Browman maybe right. Maybe I should go on MSc Statistics like many before me did. Maybe Data Science is simply a new sexy name for statistician only data is big, technology more advanced rather than it used to be so you need to have programming skills to handle the data. Maybe let say loudly data science is a modern version of statistics? But maybe not? Because we can also find statements like the following:

“Statistics is the least important part of data science”. [3]

Further, we can read:

“There ‘s so, much that goes on with data that is about computing, not statistics. I do think it would be fair to consider statistics (which includes sampling, experimental design, and data collection as well as data analysis (which itself includes model building, visualization, and model checking as well as inference)) as a subset of data science. . . .”.[3]

So maybe people from computer science are right. Maybe I should go and study programming and forget about expanding my knowledge in statistics? After all, we all know that computer science always had much bigger funding and having MSc computer science was always like a magic star for employers. What should I do? Let me research further.

Big data technologies

Is the data size important to distinguish between data science and statistics? Going back to the “Let us own data science” article we can read that a statistician, Hollerith, invented the punched card reader to allow e cient compilation of a US census, the first elements of machine learning. So, no, machine learning is not an invention of computer scientists. It was well known for statistician for decades already. What about different techniques used in DOE (Design of Experiments) or sampling methods to decrease the sample size. If the data used by statisticians would be only small they wouldn’t have to discover methods such PCA (Principle component analysis) or dimensionality reduction techniques. So, no, data can be big and/or small for statisticians, so what is the difference between data science and statistics and what department should I choose?

When I spoke to computer scientists they try to convince me to choose computer science department. Their reasons being that there are many different programmes that I need to know to deal with large datasets. For instance: Java, Hadoop, SQL, Python, and much more. Moreover, programming can only be taught to the best standard through computer science courses Is it true? Can’t we do the same calculations using statistical software such as R, SAS or even Matlab? But on the other hand, doesn’t the newest technology always work faster? And if so, wouldn’t be better to use the newest technology when we program and write loops?

But, I don’t want to underestimate the effort made by statisticians and data analyst over last 50 years in developing statistical programmes. Their efforts have resulted in the emergence of today’s technology. Early statistical packages such as SPSS or Minitab (from 1960’s) allowed to develop more advanced programmes having roots in mini computer era such as STATA or my favourite R which in turn allowed progress to advanced technology even further and create Python, Hadoop, SQL and so on. Becker and Chambers (with S) and later Ihaka, Gentleman, and members of the R Core team (with R) worked on developing the statistical software. These names should be convincing about how powerful statistical programming languages can be. Many operations that we can do in Hadoop or SQL we can also do easily in R.

Two data worlds: Predictive vs inferential statistics

So maybe Data Science is a creature merged by statisticians working on computer science department? Maybe there are two different approaches to statistics: mathematical statistics and computer science statistics and the computer science statisticians are data scientists because according to Yanir Seroussi in his blog:

“A successful data scientist needs to be able to “become one with the data” by exploring it and applying rigorous statistical analysis (right-hand side of the continuum). But good data scientists also understand what it takes to deploy production systems, and are ready to get their hands dirty by writing code that cleans up the data or performs core system functionality (lefthand side of the continuum). Gaining all these skills takes time.”[4]

Okay, so my reasoning that some statisticians work on computer science department is right, as well as there exists subject like computational statistics, so maybe I should go for computer science department but study statistics.

In fact, I am not the first one to arrive at the conclusion. Everything started from a confession made by John Tukey in “The Future of Data Analysis” article published in “The Annals of Mathematical Statistics” :

For a long time, I have thought I was a statistician, interested in inferences from the particular to the general. But as I have watched mathematical statistics evolve, I have had cause to wonder and to doubt. … All in all I have come to feel that my central interest is in data analysis, which I take to include, among other things: procedures for analyzing data, techniques for interpreting the results of such procedures, ways of planning the gathering of data to make its analysis easier, more precise or more accurate, and all the machinery and results of (mathematical) statistics which apply to analyzing data

If I am right then above confession was a critical moment. The time when mathematical statistics become more inferential and computational statistics concentrated more on predictive statistics. Applied statisticians working on predictive analytics that are more interested in applying the knowledge rather than developing long proofs decided to move on computer science department.

Additionally, the following is crucial discussion made by Leo Biermann in his paper published in Statistical Science titled “Statistical modelling: the two cultures”. It enables us to understand and differentiate views from both types of statistician, namely mathematical and statistical.

Statistics starts with data. Think of the data as being generated by a black box in which a vector of input variables x (independent variables) go in one side, and on the other side the response variables y come out. Inside the black box, nature functions to associate the predictor variables with the response variables … There are two goals in analyzing the data:

  • Prediction. To be able to predict what the responses are going to be to future input variables
  • InferenceTo [infer] how nature is associating the response variables to the input variables.”

Furthermore, in the same dispute we can read:

“The statistical community has been committed to the almost exclusive use of [generative] models. This commitment has led to irrelevant theory, questionable conclusions, and has kept statisticians from working on a large range of interesting current problems. [Predictive] modeling, both in theory and practice, has developed rapidly in fields outside statistics. It can be used both on large complex data sets and as a more accurate and informative alternative to data modeling on smaller data sets. If our goal as a field is to use data to solve problems, then we need to move away from exclusive dependence on [generative] models …”

So, we can say that Data Science evolved from Predictive Analytics which in turn evolved from Statistics but it becomes separate science. Tukey and Wilk 1969 compared this new science to established sciences and further circumscribed the role of Statistics within it:

“ … data analysis is a very di cult field. It must adapt itself to what people can and need to do with data. In the sense that biology is more complex than physics, and the behavioural sciences are more complex than either, it is likely that the general problems of data analysis are more complex than those of all three. It is too much to ask for close and effective guidance for data analysis from any highly formalized structure, either now or in the near future. Data analysis can gain much from formal statistics, but only if the connection is kept adequately loose”

How to study data science

So, what is exactly predictive analytics culture? I think that everyone who used Kaggle competition before can agree with me that description of common task framework (CTF) formulated by Marc Liberman in 2009 is a perfect description of Kaggle competitions, and hackathons events; where latter has worked as training sessions for newbies in the data world. An instance of the CTF has these ingredients:

  1. A publicly available training data set involving, for each observation, a list of (possibly many) feature measurements, and a class label for that observation.
  2. A set of enrolled competitors whose common task is to infer a class prediction rule from the training data.
  3. A scoring referee, to which competitors can submit their prediction rule. The referee runs the prediction rule against a testing dataset which is sequestered behind a Chinese wall. The referee objectively and automatically reports the score (prediction accuracy) achieved by the submitted rule

Kaggle competitions are not only training platforms for newbies like me but also very challenging statistical competitions where experienced statisticians can win “pocket money”. A famous example is the Netflix Challenge where the common task was to predict Netflix user movie selection. The winning team (which included ATT Statistician Bob Bell) won 1 mln dollars.

Comparing modules that are available on master in data science at University of Berkley[6]:

  1. Both
  • Applied machine learning
  • Experiments and causality
  1. Statistics
  • Research design and application for data and analysis
  • Statistics for Data Science
  • Behind the data: humans and values
  • Statistical methods for discrete response, Time Series and panel data
  • Data visualisation
  1. Computer Science
  • Python for Data Science
  • Storing and Retrieving Data
  • Scalling up! Really Big Data
  • Machine Learning at scale
  • Natural Language Processing with Deep Learning

We can really see that data science is a subject that demands skills from both computer science and statistics. So, it is another confirmation for me that it is the best time to change department for my postgraduate study, that is, to study statistics on computer science department.

In the 50 Years of Data Science article we can read: “The activities of Greater Data Science are classified into 6 divisions:

  1. Data exploration and preparation
  2. Data representation and transformation
  3. Computing with data
  4. Data visualization and presentation
  5. Data Modelling
  6. Science about data science [5]

I will quickly go through all of them using my Ebola research example, this required using machine learning on time series data.

  1. The most demanding part. Many people told me before starting this project that: collecting, cleaning, wrangling and preparing data take 60% of all the time that you need to spend on data science project. I didn’t realise how much this 60% means in real time. I didn ‘t realise that the 60 percent will take so much time and that after this I will be exhausted. Exhausted but ready for the next step.
  2. This point is actually part of the first one, or maybe just like many other things in statistics: everything is one huge connected bunch.Data that you can find can be very nice, well behaving, written in CSV or JSON or any other format file that you can quickly download and use, but what if not? What if your data is ‘dirty’and not stored as a file (e.g. only appear on a website)? What if data is coded? Do you need to decode it?
  3. The even bigger challenge, but what a fun? You need to know a few different programming languages or least as I do know a little bit of R, a little bit of Python, quite well Tableau and Excel. So you can use different program in different scenarios or for different tasks. For example, using Panda to do EDA and ggplot 2 to do data vis.
  4. Graphs are pretty, right? If you are still reading my article, I bet you know what is heat map, spatial vis in big cities or different infographics. Surely, I would like to highlight, that we respect only the ones that are not only pretty but also valid. Nevertheless, time that is required to create these visualisations is another matter.
  5. The data modelling, finally? I don’t need to say a lot about this. All forms of inferential and predictive analytic are allowed and accepted.
  6. My favourite part, not the end yet. All the conferences and meetups that I can attend on. All the seminars where we all present our current projects.

Conclusions

After graduation, I will be graduated Statistician. Even more, I will be a mathematical statistician whom mostly during degree dealt with inferential statistics. On the other hand, winning data science scholarship gave me exposure to predictive analytic which I highly enjoyed. Therefore, for my next stage, I will just change my department and concentrate more on predictive analytic. There are many statisticians working on computer science department. They possess both statistical knowledge and advanced software engineering skills, they are called data scientists. It would be a pleasure for me to join them. I don’t mind if it will be MSc. Computer Science, MSc. Data Science, MSc. Big Data or whatever the name will be. I do mind to have sufficient exposure to deal with “dirty” data using statistical modelling and machine learning using modern technology. This is what data science is for me. Maybe for you, it will be something else. Maybe you will be more satisfied with expanding massively programming skills. But for me, programming is a tool, modern technology is my friend and my bread and butter will be predictive analytic.

References

  1. IMS Presidential Address: Let us own data science
  2. Data science is statistics
  3. A Gelman, Columbia University
  4. Yanir Seroussi: What is data Science?
  5. 50 Years Data Science
  6. Curriculum: data science@Berkley

Data Science and Predictive Analytics in Healthcare

Doing data science in a healthcare company can save lives. Whether it’s by predicting which patients have a tumor on an MRI, are at risk of re-admission, or have misclassified diagnoses in electronic medical records are all examples of how predictive models can lead to better health outcomes and improve the quality of life of patients.  Nevertheless, the healthcare industry presents many unique challenges and opportunities for data scientists.

The impact of data science in healthcare

Healthcare providers have a plethora of important but sensitive data. Medical records include a diverse set of data such as basic demographics, diagnosed illnesses, and a wealth of clinical information such as lab test results. For patients with chronic diseases, there could be a long and detailed history of data available on a number of health indicators due to the frequency of visits to a healthcare provider. Information from medical records can often be combined with outside data as well. For example, a patient’s address can be combined with other publicly available information to determine the number of surgeons that practice near a patient or other relevant information about the type of area that patients reside in.

With this rich data about a patient as well as their surroundings, models can be built and trained to predict many outcomes of interest. One important area of interest is models predicting disease progression, which can be used for disease management and planning. For example, at Fresenius Medical Care (where we primarily care for patients with chronic conditions such as kidney disease), we use a Chronic Kidney Disease progression model that can predict the trajectory of a patient’s condition to help clinicians decide whether and when to proceed to the next stage in their medical care. Predictive models can also notify clinicians about patients who may require interventions to reduce risk of negative outcomes. For instance, we use models to predict which patients are at risk for hospitalization or missing a dialysis treatment. These predictions, along with the key factors driving the prediction, are presented to clinicians who can decide if certain interventions might help reduce the patient’s risk.

Challenges of data science in healthcare

One challenge is that the healthcare industry is far behind other sectors in terms of adopting the latest technology and analytics tools. This does present some challenges, and data scientists should be aware that the data infrastructure and development environment at many healthcare companies will not be at the bleeding edge of the field. However it also means there are a lot of opportunities for improvement, and even small simple models can yield vast improvements over current methods.

Another challenge in the healthcare sector arises from the sensitive nature of medical information. Due to concerns over data privacy, it can often be difficult to obtain access to data that the company has. For this reason, data scientists considering a position at a healthcare company should be aware of whether there is already an established protocol for data professionals to get access to the data. If there isn’t, be aware that simply getting access to the data may be a major effort in itself.

Finally, it is important to keep in mind the end-use of any predictive model. In many cases, there are very different costs to false-negatives and false-positives. A false-negative may be detrimental to a patient’s health, while too many false-positives may lead to many costly and unnecessary treatments (also to the detriment of patients’ health for certain treatments as well as economy overall). Education about the proper use of predictive models and their limitations is essential for end-users. Finally, making sure the output of a predictive model is actionable is important. Predicting that a patient is at high-risk is only useful if the model outputs is interpretable enough to explain what factors are putting that patient at risk. Furthermore, if the model is being used to plan interventions, the factors that can be changed need to be highlighted in some way – telling a clinician that a patient is at risk because of their age is not useful if the point of the prediction is to lower risk through intervention.

The future of data science in the healthcare sector

The future holds a lot of promise for data science in healthcare. Wearable devices that track all kinds of activity and biometric data are becoming more sophisticated and more common. Streaming data coming from either wearables or devices providing treatment (such as dialysis machines) could eventually be used to provide real-time alerts to patients or clinicians about health events outside of the hospital.

Currently, a major issue facing medical providers is that patients’ data tends to exist in silos. There is little integration across electronic medical record systems (both between and within medical providers), which can lead to fragmented care. This can lead to clinicians receiving out of date or incomplete information about a patient, or to duplication of treatments. Through a major data engineering effort, these systems could (and should) be integrated. This would vastly increase the potential of data scientists and data engineers, who could then provide analytics services that took into account the whole patients’ history to provide a level of consistency across care providers. Data workers could use such an integrated record to alert clinicians to duplications of procedures or dangerous prescription drug combinations.

Data scientists have a lot to offer in the healthcare industry. The advances of machine learning and data science can and should be adopted in a space where the health of individuals can be improved. The opportunities for data scientists in this sector are nearly endless, and the potential for good is enormous.