Interview – OTTO auf dem Weg zum intelligenten Echtzeitunternehmen
"Das Vertrauen der Kunden hat für uns allerhöchste Priorität"
Data Science Blog: In Sachen Datenschutz gibt es auf politischer Ebene sowohl Bestrebungen zur Verschärfung als auch zur Lockerung der Gesetzgebung. Als Einzelhändler arbeiten Sie sehr viel mit personenbezogenen Datenbeständen, wie sehr werden Sie bei Ihrer Arbeit eigentlich durch gültige Datenschutzgesetze eingeschränkt?
Das Vertrauen der Kunden hat für uns allerhöchste Priorität, deshalb ist es für uns selbstverständlich, sehr sorgsam mit Daten umzugehen. Wir setzen dabei konsequent auf Transparenz und Selbstbestimmung. Das heißt, dass wir unseren Kunden keine Mehrwerte vorenthalten möchten, die durch moderne Technologien möglich werden und das digitale Shopping-Erlebnis bereichern können. Wir erklären im Shop aber ausführlich, was wir tun, und bieten auch die Möglichkeit, bestimmte Features zu deaktivieren.
Data Science Blog: Wofür nutzt Otto Big Data und Data Science eigentlich genau?
Wir verfolgen bei OTTO einen so genannten 360°-Ansatz: Unser Ziel ist es, die Kunden auf ihrer gesamten Customer Journey zu begleiten und bestenfalls in Echtzeit mit ihnen zu interagieren – von der ersten Informationsrecherche bis hin zur Lieferung; und das über alle Kanäle und Touchpoints hinweg. Anhand von anonymisierten Daten aus jedem dieser Kundenkontaktpunkte können wir dann Leistungen entwickeln und gute Geschäftsentscheidungen treffen, um damit Umsatz- und Ergebnispotentiale zu erschließen. Ich möchte hier aber gar nicht vorgreifen: Mein Kollege Thomas Schlüter, IT-Bereichsleiter Business Intelligence bei OTTO, wird darüber auf dem Data Leader Day am 17. November in Berlin ausführlich sprechen.
Data Science Blog: Big Data, Data Science, Business Intelligence und viele Begriffe mehr – Grenzen Sie hier ab oder wie lautet Ihr internes Wording?
Big Data verstehe ich als den Rohstoff, den wir uns mithilfe von Business Intelligence als Fachdisziplin erschließen und nutzbar machen. Innerhalb der BI arbeiten wir dann sowohl mit Analytics Methoden als auch mit Data Science Modellen für komplexere und oftmals prognostische Fragestellungen.
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